Broken Skull - Medication | |
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Review von Stormrider vom 16.05.2018 (4999 mal gelesen) | |
Kennt ihr das, wenn ihr aufgrund eines Covers oder eines Bandfotos eine gewisse Erwartungshaltung habt? Oft hat man ja danach auch keine Erwartungshaltung mehr, und so ähnlich ging es mir, nachdem ich mir "Medication", das Debütalbum der niedersächsischen Jungspunde von BROKEN SKULL, erst mal in Ruhe angesehen hatte, und das noch bevor die CD das erste Mal drehen durfte. Es geht schon mit Bandnamen und Cover los. Ich hätte bei dem Namen auf schädelspaltenden, traditionellen Metal und auch ein solches Coverbild getippt, nicht auf eine Hand mit ein paar Pillen vor dem Meer. Dann ein Blick auf das Bandfoto und mir schwant noch weniger Gutes. Drei schüchtern dreinschauende Bubis, von denen man im besten Fall etwas aufgerockten Indiepop erwarten würde. Als nächstes fallen die Songtitel auf, die auf eine Platte vollgepackt mit Covern hindeuten ('Stand Up And Shout', 'See The Light', 'Down By The River', 'Heart And Soul', 'Nightmare', 'Message In A Bottle'), und zu guter Letzt faselt der Promowischzettel auch noch was Blues und Soul. Na ganz toll! denke ich mir und drücke auf Play. Tja, umso erfreulicher ist es dann, wenn man positiv überrascht wird. So geschehen mit dem vorliegenden Album, denn das Trio bietet überraschend harten Alternative mit schöner Metalschlagseite. Die Riffs sind knackig und die Vocals dafür, dass man die Erwartung von ESC-Teilnehmer-Vocals hatte, erschreckend kantig und kraftvoll. Als passende Referenz kann man STONE SOUR und ähnlich gelagerte Bands ins Rennen schicken, die stilistisch nicht allzu weit entfernt sind. Moderner Metal/Rock mit starkem US-Einfluss. Alles in allem kommen die Songs vielleicht noch nicht ganz auf den Punkt und nehmen Wendungen die es dem Hörer nicht immer leicht machen zu folgen. Allzu oft wird der Fluss eines Songs nochmal durch ein Break oder ein Akustikinterlude unterbrochen oder durch ein zusätzliches Intro eingeleitet. Diese Stilmittel setzen BROKEN SKULL einen Tick zu oft ein, so dass sich das im Albumverlauf doch abnutzt. Aber ein knochentrockener Rocker wie 'Ternary' zeigt das Potenzial, welches BROKEN SKULL haben. Hart und doch catchy, starker Alternative-Song! Auch beim dritten Durchlauf gibt es auf "Medication" noch jede Menge zu entdecken und der moderne Sound passt hervorragend zu dem teilweise fast schon thrashigen Riffs. Wieso man sich aber ausgerechnet 'Message In A Bottle' (das ist wirklich ein THE POLICE-Cover) als Single rausgepickt hat? Klar, das ist nicht schlecht umgesetzt, schmälert aber doch ein wenig den Glauben an das eigene Songmaterial, wenn man sich mit einem Coversong das erste Mal einer größeren Öffentlichkeit präsentieren will, obwohl man doch jede Menge eigene Songs am Start hat. Sei es drum, am Ende kann ich "Medication" all den Rockfans ans Herz legen, die ihren Alternative gerne etwas metallisch und modern mögen und dem Nachwuchs eine Chance geben, denn das Potenzial beim nächsten Mal noch eine Schippe draufzulegen und ein richtig fettes Brett rauszuhauen, das vermute ich bei BROKEN SKULL. Ich behalte die Jungs auf jeden Fall mal im Auge. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Breaking Waves 02. Black Docks 03. Covered In Silence 04. Down By The River 05. Ternary 06. See The Light 07. Stand Up And Shout 08. Heart And Soul 09. Saw 10. Nightmare 11. Medication 12. Message In A Bottle (THE POLICE-Cover) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 52:51 Minuten VÖ: 20.04.2018 |
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