Drescher - Steinfeld

Review von des vom 31.12.2016 (5895 mal gelesen)
Drescher - Steinfeld Es ist ja ein durchaus gelungener Schachzug von DRESCHER, das Debütalbum "Erntezeit" zeitgleich zum Erscheinungstag der neuen Platte "Steinfeld" zu re-releasen. Demzufolge drängt sich ein direkter Vergleich zwischen den beiden Alben geradezu auf. Was sofort auffällt: war "Erntezeit" schon fett produziert, so ist es mit "Steinfeld" gelungen, noch fetter zu werden, allerdings klingt das Ganze auch weniger rau als noch beim Vorgänger. Logischerweise treu geblieben sind DRESCHER ihrem musikalischen Konzept der Vermischung von österreichischer Folklore mit derben Thrash- und Heavy-Metal-Klängen, vor allem geprägt durch den prominenten Einsatz der Dresch-Quetschn aka Ziehharmonika. Keine Angst, es erwartet den Zuhörer kein Schlagermetal, sondern richtig heavy stuff.

Gleich geblieben ist auch die Fähigkeit des Fünfers, starke Songs mit riesigen Ohrwurmrefrains zu schreiben, wie zum Beispiel der nach dem Intro ertönende Opener 'Adrenalin', der sich über den Zuhörer ergießt. 'Unten' klingt zu Beginn mit dem einleitenden Quetschn-Riff leicht schräg, doch auch hier macht es der Refrain wieder gut. Mit 'Regen' wagt sich die Band auch an Experimente; der Beginn ist halb akustisch und zu späterer Zeit zieht ein Kinderchor ins Land, was 'Regen' zu einer sehr gelungenen Halbballade (mit einem brachialen Mittelteil) macht, die dann folgerichtig in ein Gewitter mündet, das fließend in 'Es Reignt Blut' übergeht. Richtig vermutet: dabei handelt es sich um ein SLAYER-Cover, bei dem 'Raining Blood' zerstückelt und neu zusammengesetzt wird. Kann gefallen, muss aber nicht, ist aber zumindest originell. Auch im Finale lässt die Platte nicht nach: 'Endlich Leben' ist recht schwermütig, während man bei 'I Will Di Ausbliatn Sehn' irgendwie froh ist, dass man den Text nicht so gut verstehen kann. Mit 'Der Held' beschließen DRESCHER "Steinfeld" mit einer richtigen Highspeed-Attacke.

Gewiss, mit dem zweiten Album ist die Masche Ziehharmonika plus rauer Dialektgesang plus Thrash Metal nicht mehr so originell wie beim Debüt, allerdings bieten DRESCHER auch beim Zweitling mitreißende Songs mit Mitsing-Refrains. Über die Originalität der Texte kann man sich streiten, aber für Nicht-Österreicher ist die Sprachbarriere ohnehin zu groß ;-)

des

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. A Bissl Glick
02. Adrenalin
03. Unten
04. Guade Oide Zeit
05. Regen
06. Es Reignt Bluat (Slayer Cover)
07. Olles ok
08. Endlich Leben
09. I Will Di Ausbliatn Sehn
10. Der Held
Band Website: www.diedrescher.com
Medium: CD
Spieldauer: 39:00 Minuten
VÖ: 18.11.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten