Hranice Abyss - Aphagy

Review von Metal Guru vom 21.09.2021 (4806 mal gelesen)
Hranice Abyss - Aphagy HRANICE ABYSS sind vier Brasilianer (São Paulo), die irgendwo zwischen Core Death, Death Metal oder/und Metal Core lärmen. Als musikalische Einflüsse/Inspirationen/Vorbilder nennt der Infozettel CATTLE DECAPTATION, DEATH, DECAPITATED, DREAM THEATER, LAMB OF GOD, MESHUGGAH, NECROPHAGIST, PORCUPINE TREE, SLAYER, SLIPKNOT und THE BLACK DAHLIA MURDER - uiuiui! Nun ist die Nennung von Einflüssen/Inspirationen/Vorbildern EINE Sache, eine andere (Sache) die Umsetzung. DREAM THEATERs (für manche LaBrie-Hasser) melancholische Melodik, raffinierte Rhythmik, solistische Schädelspaltung - kann ich NICHT erkennen. MESHUGGAHs konstruierte Mathematik, mathematische Monotonie, monotone Polyrhythmik - kann ich nicht erkennen. PORCUPINE TREEs ambiente Atmosphäre, atmosphärische Stimmung, stimmige Weitläufigkeit - kann ich NICHT erkennen. Und WENN da steht (Zitat No. 1) "HRANICE ABYSS suchen die Vereinigung von basischer Aggression mit ästhetischer Schönheit, von reiner Katharsis zur Sublimation", DANN denk' ich: Nicht jeder/jede findet, was er/sie sucht - offensichtlich!

"Aphagy" ist HRANICE ABYSS erste Veröffentlichung, deren (Zitat No. 2) "Songwriting und Botschaft das extrem hohe Level der Band souverän unterstreichen". Songwriting - von mir aus, aber Botschaft - was genau IST denn die Botschaft? Vielleicht die Übersetzung des Albumtitels (Zitat No. 3): "Aphagie ist ein Zustand der Unmöglichkeit oder Schwierigkeit beim Schlucken von Nahrung, motiviert durch organische und/oder psychische Probleme." Damit aber nicht genug (Zitat No. 4): "Die lyrischen Themen greifen philosophische Fragen von Adorno und Horkheimer auf, Nietzsches Nihilismus, Baumans flüssige Beziehungen und die Simulationen von Baudrillard." Damit aber immer noch nicht genug (Zitat No. 5): "Wenn wir die Freudsche Psychoanalyse und die Poesie von Byron betrachten, werfen wir Fragen auf, wohin der postmoderne Mensch wirklich passt, mit seinen Komplexen und Traumata, der Resignifikation des Lebens und affektiven Beziehungen, in dieser medialen Welt, in der alles ein Produkt ist und in der die mentalen Räume immer kleiner werden." Also, wenn ich "sowas" auch nur lese, vergeht mir spontan jede Lust, die dazugehörige Musik zu hören. Ich meine, bei DEM Gefauche/Gegrunze/Gekeife versteht man doch sowieso kein einziges Wort - was sollen da Definitionen/Erklärungen/Interpretationen/Rechtfertigungen/Umschreibungen? Ansonsten: Blastung/Knüppelung/Stampfung, Bratung/Riffung/Schreddung, Fauchung/Grunzung/Keifung, Zerrung/Zerstörung/Zündung - DAS gefällt!

Da es sich bei "Aphagy" lediglich um eine EP mit sechs Stücken in 18 Minuten und 37 Sekunden (bei Track No. 1 'Voiceless' gar um ein - haha, stimmloses - Krach-Intro) handelt, möchte ich mich hier weder zum Songwriting der Brasilianer noch jetzt zur Qualität ihres Materials abschließend äußern. Das Wenige, was ich höre, gefällt mir gut (sieben Tropfen), aber da muss einfach mehr kommen! Wann denn? Apropos: Erleben wir Core Deather/Death Metaller/Metal Corer irgendwann (überhaupt?) noch mal 'ne halbwegs "normale" Auftritts-/Konzert-/Veranstaltungszeit?

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Voiceless (0:54)
02. Flawless Oblivion (3:53)
03. Thoughtseize (3:08)
04. Violation Of Human Condition (2:58)
05. Byron's Embrace (3:40)
06. Pathfinder (4:04)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 18:37 Minuten
VÖ: 27.08.2021

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