Legions Of War - Honour To The Past

Review von T.Roxx vom 12.06.2016 (5010 mal gelesen)
Legions Of War - Honour To The Past Ich bin ja ein bekennender Fan von gut gemachten Cover-Versionen, wenn es darum geht, das Original nicht 1:1 nachzuspielen (denn da gewinnt meistens das Original), sondern wenn das gecoverte Lied in einem anderen Musikstil dargeboten wird. Entsprechend spannend finde ich die Vorstellung, fünf Metal-Klassiker in einem Black/Thrash-Metal-Gewand zu hören. Die mir bisher unbekannte schwedische Formation LEGIONS OF WAR nimmt sich auf ihrer aktuellen EP insgesamt fünf Klassiker von JUDAS PRIEST, GARY MOORE, STORMWITCH, MOTÖRHEAD und W.A.S.P. zur Brust.

Mit 'Hell Patrol' beginnt der Reigen und erwartungsgemäß hat die vorliegende Version mehr Dampf als die Original-Version der britischen Metal-Legende, da das Tempo in der Cover-Version stark angezogen wird (das Original ist 3:37 Minuten lang, während das Cover schon nach 2:41 Minuten die Ziellinie überschreitet). Mir fällt sofort ins Ohr, dass Frontmann Zyklon einerseits eines der besten Black Metal-Organe der Neuzeit hat, andererseits aber im Refrain mit hohen Schreien nervt, die erstens nicht zu seiner Stimmlage passen und zweitens eh nicht an das Original von Rob Halford heranreichen. Auch wird in der Cover-Version auf das Twin-Gitarren-Solo verzichtet, obwohl LEGIONS OF WAR auch zwei Gitarren am Start haben. Insofern überzeugt mich die Umsetzung hier nicht zu 100 %, was aber definitiv an den hohen Schreien liegt. 'Out In The Fields', was im Original ein bisschen poppig rüberkommt, eignet sich ganz offensichtlich wesentlich besser für eine Adaption. Die Version von LEGIONS OF WAR ist heavy as fuck, kommt ohne Keyboards aus und der Frontmann verzichtet hier weitestgehend auf hohe Stimmlagen, überrascht aber mit einem Flüster-Part, der dem Song zusätzlich eine schwarzmetallische Atmosphäre verleiht. 'Walpurgis Night' kannte ich vorher zugegebenermaßen nicht. Nachdem ich mir das Original bei YouTube angehört habe, muss ich sagen, dass mir die vorliegende Black/Thrash-Version wesentlich besser gefällt; sie hat mehr Biss und Punch als das Original und Zyklon singt hier so hasserfüllt, dass es eine schwarzmetallische Wonne ist. Allerdings versucht er auch hier völlig ohne Not, mit hohen Schreien im Refrain Akzente zu setzen. Lass das doch sein, Mensch! Der Schluss überrascht mit von akustischen Gitarren unterlegtem Flüstern. Bei 'Killed By Death' handelt es sich nicht nur um eines der wenigen Lieder von MOTÖRHEAD, die mir gefallen, hier gibt es zum Glück auch keine hohen Gesangspassagen. Und was soll ich sagen? Das Cover macht keine Gefangenen und überzeugt (mich) auf ganzer Linie - geil! Den Abschluss bildet 'Hellion' von W.A.S.P., ein Track, den ich persönlich im Original nicht unbedingt zu den absoluten Highlights der ansonsten von mir geliebten Combo zähle. LEGIONS OF WAR sind mit der Nummer immerhin 37 Sekunden schneller durch, als Blackie und seine Kumpanen. Auch die Umsetzung geht voll auf die Zwölf und weiß zu überzeugen. Entweder ich habe mich an die hohen Schreie im Refrain mittlerweile gewöhnt, oder hier passen sie einfach besser. Alles in allem macht diese EP einen Heidenspaß, ist gut produziert und sollte auf keiner Metal-Party fehlen. Wenn diese krampfhaft versuchte hohe Stimmlage nicht wäre, hätte ich vermutlich die Höchstnote rausgerückt. Auf jeden Fall hat mich die EP so angefixt, dass ich mich mal mit dem Backkatalog der Band beschäftigen werde. Kaufempfehlung ist hiermit ausdrücklich erteilt!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Hell Patrol
02. Out In The Fields
03. Walpurgis Night
04. Killed By Death
05. Hellion
Band Website: www.legionsofwar.se
Medium: CD/EP
Spieldauer: 15:30 Minuten
VÖ: 30.05.2016

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