King 810 - Proem

Review von Dudemeister vom 26.06.2014 (5798 mal gelesen)
King 810 - Proem KING 810 aus Flint, Michigan USA "prangern auf dieser EP die Zustände in ihrer Heimatstadt an". So stand es in der Beschreibung. Was man auf dieser EP zu hören bekommt, kommt allerdings weniger einem Anprangern, als vielmehr einer Kriegserklärung gleich. Drei Songs, ein Intro, ein Outro und jede Menge Wut sind auf dieser EP zu hören. "Proem" ist wahrhaftig ein ordentlicher Batzen Hass. Im Szenemagazin Metalhammer werden die Jungs schon vorsichtig als die neuen SLIPKNOT bezeichnet und irgendwie ist da was dran.

KING 810 wissen auf jeden Fall zu schocken und sollte diese EP auf dem Rechner eines Gewaltverbrechers gefunden werden, kann man sich fast schon sicher sein, dass die Jungs zum Thema der Medien werden. Wer sich das Video zu 'Killem All' anguckt, wird wissen, was gemeint ist. Doch nicht nur das Video, sondern auch die herausragende Stimme des Frontmanns trägt ordentlich dazu bei, dass der Song so dermaßen verstörend wirkt. Man kauft dem Sänger das wirklich ab, was er zu erzählen und in die Welt herauszuschreien hat. Da steckt ein großes Maß an negativer Emotion hinter. Kein Wunder, da Flint, wie in '810' zu hören ist, in der amerikanischen Presse als "Murdertown" bezeichnet wurde und als eine der gewalttätigsten Städte der USA gilt. Instrumental gibt es die volle Packung Nu Metal auf die Ohren. Hier erinnern KING 810 entfernt an die neueren Sachen von SLIPKNOT. Songs wie 'Psychosocial', so scheint es, sind wohl ein großer Einfluss für die Jungs gewesen. Der Sound hingegen erinnert eher an den Metal-Sound der 90er Jahre. Das klingt alles richtig dreckig, aber eben nicht matschig. Im Gesamtpaket hört man dann Headbangriffs mit jeder Menge Aggressionspotential, eingebaut in simple, aber gelungene Songs. Alles was man hört ist sehr gut umgesetzt, aber verhältnismäßig unspektakulär was die Musik angeht, da sämtliche Songs im Prinzip aus zwei Mainriffs und den dazugehörigen Übergängen bestehen. Das wirklich herausragende und faszinierende an dieser EP, ist dieser Schockfaktor, den KING 810 vor allem in 'Killem All' verkörpern, wie kaum eine andere Band.

Die ideale EP um sein Zimmer in Schutt und Asche zu legen. Gerade 'Desperate Lovers' lädt dazu ein, die Haare ordentlich wehen zu lassen und wie ein Wahnsinniger durchs Haus zu moshen. Diese groovigen Headbangriffs im Mid- und Downtempo, in Kombination mit diesem total irren und vernichtenden "Gesang" machen "Proem" zum einen zu einer guten EP, zum anderen aber auch zu einem netten Appetithäppchen, da bereits im August das Album der Jungs erscheinen soll. Wer mal reinhören möchte, sollte sich eigentlich die gesamte EP anhören, um einen guten Gesamteindruck zu bekommen. Wer aber keine 15 Minuten Zeit hat, darf gerne mal in die bereits genannten Titel reinschnuppern.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 810
02. Killem All
03. Fat Around The Heart
04. Desperate Lovers
05. Anatomy 1:1
Band Website: www.king810.com
Medium: Digital-CD
Spieldauer: 15:21 Minuten
VÖ: 13.05.2014

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