SSS - Problems To The Answer

Review von Slevin vom 02.09.2011 (5144 mal gelesen)
SSS - Problems To The Answer An und für sich neige ich schon dazu, Bestnoten zu vergeben, wenn eine Band auch nur ein wenig politisch und mit Haltung daher kommt und nicht nur versucht, klebrige und ausgelutschte Kaugummi-Sprechblasen in Form von Allgemeinplätzchen der Menschheit unterzujubeln. SHARP SHORT SHOCK oder einfach nur SSS sind ein Vertreter dieser immer kleiner werdenden Gruppe von Bands, die sich einen Dreck drum scheren, was hipp und angesagt ist und Szenepolizisten, welche das spieltechnische Reinheitsgebot kontrollieren, schon mal mit ausgestrecktem Mittelfinger begegnen.
Das alles bedeutet aber nicht, dass man bei den Jungs aus Liverpool auf den Spaß verzichten muss. Ganz im Gegenteil. "Problems to the answer" ist gespickt mit jeder Menge subtilem Humor und ausgefeilter Verbalakrobatik. Und selbstredend sorgen die 25 Songs, welche auf sportliche 45 Minuten getrimmt sind, auch für die nötige Bewegungsmotivation. Das Ganze kommt im zeitlosen Gewand vergangener Tage daher. Die Songs, welche selten die zwei Minuten Marke knacken, orientieren sich definitiv am Hardcore älterer Prägung und für den richtigen Nackenschwung sorgen genügend Thrash-Elemente. Wie immer man diese raue Mischung auch nennen mag, sie kickt auf jeden Fall ordentlich in den Allerwertesten. Gut, beim Sechs-Sekunden-Knaller 'Direct Action' kann man gerade mal das Standbein justieren, dafür hat man beim mit 16 Sekunden schon eher episch anmutenden 'Birdshit' genug Zeit, um mit den restlichen Gliedmaßen ordentlich Schwung zu holen. Ansonsten würde ich zum Rein hören und für einen ersten Eindruck noch 'Eat me, drink me, burn me' und 'Tales out of school' empfehlen.
Seltsamerweise sind zwei der längsten Songs des Albums, 'Future primitive' und 'Strange notes', als Instrumental-Tracks konzipiert. Tja, so ist er, der britische Humor.

Fast hätte ich es vergessen. Bei 'Here comes the neighbourhood' und 'The kill floor' ist ein gewisser Mr. Greenway aus Birmingham, seines Zeichens Sänger bei NAPALM DEATH, mit von der Partie. Wer sich früher über S.O.D. und D.R.I. gefreut hat, der sollte "Problems to the answer" samt der Vorgänger "Short sharp shock" und "The dividing line" ruhig mal antesten.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. The Kill Floor
2. Out The Loop
3. Birdshit
4. Laughing Leads To Crying
5. White Bread
6. Eat Me, Drink Me, Burn Me
7. Foreign Body Plot
8. Roar
9. Sick Pleasures
10. Direct Action
11. What Would Cards Do?
12. Man Against Man
13. Tales Out Of School
14. Rats Nest
15. Cathode Control
16. Painting By Numbers
17. Quick Fix
18. Future Primitive
19. Trapped Inside Two States Of Mind
20. Politics Of Convenience
21. Here Comes The Neighbourhood
22. Deep Sleep
23. Speed Freaks
24. Dismantle The Dream
25. Strange Notes
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:39 Minuten
VÖ: 06.06.2011

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