Kids In Glass Houses - Dirt

Review von Slevin vom 11.08.2010 (6489 mal gelesen)
Kids In Glass Houses - Dirt Was fällt einem denn spontan zu Wales ein? Richtig, Icke Hässler und sein linker Volley im entscheidenden Qualifikationsspiel zur WM 1990 gegen Wales. Und weiter? Ja, Ryan Giggs, die Manu-Legende, auch nicht schlecht. So und jetzt mal ohne Fußball! MANIC STREET PREACHERS, STEREOPHONICS, FUNERAL FOR A FRIEND, LOST PROPHETS und auch BULLET FOR MY VALENTINE, um nur einige aufzuzählen, nennen den kleinen Insel-Staat ihr zu Hause. Es scheint fast so als ob zwischen Holyhead und Cardiff seit gut 20 Jahren eine Quelle sprudelt, welche die walisische Musikkultur mit Kreativität versorgt, um immer wieder Bands von internationalem Format hervorzubringen. Scheinbar haben auch KIDS IN GLASS HOUSES diese Quelle entdeckt und sich ordentlich Vorrat für anstehende Großtaten abgefüllt. So klingt zumindest ihr zweites Album "Dirt", welches durchaus das Potential hat, auch auf dem Festland für Aufsehen zu sorgen. Darauf befinden sich 13 wohlklingende Nummern, bei denen sich aber einfach keine Assoziation zum Plattentitel einstellen will. Was eigentlich schade ist, denn etwas rauer und ungeschliffener hätte die Scheibe ruhig sein dürfen.
Nicht dass wir uns falsch verstehen, das soll jetzt keine wirkliche Kritik sein aber es scheint fast so als ob die Kids auf der Suche nach dem perfekten Rocksong etwas zu lange am Feinstellmechanismus nivelliert haben. Nichtsdestotrotz kann sich der Nachfolger von "Smart Casual" wirklich sehen lassen. Schon der Opener 'Artbreaker I' rockt ordentlich los und bleibt auch direkt nach einmaligem Hören am Ohr haften. Nach mehrmaligem Hören würde man sich dann aber doch wünschen, dass Sänger Aled Philips den stimmlichen Ausflug Richtung Schreien nicht nur andeutet, sondern wenigstens für den Refrain die Stimme etwas mehr angeraut hätte. Vom Eröffnungs-Track gibt es noch eine Version namens 'Artbreaker II' welche das Album sozusagen abrundet. Diese gefällt mir persönlich nach mehrmaligem Lauschen doch besser, da hier zum Teil noch die individuelle Verspieltheit durchschimmert, welche dieser Scheibe den letzten Schliff gegeben hätte.
Drei Titel ragen dann aber doch etwas heraus, da sie näher am perfekten Klangerzeugnis als an der Kitschgrube sind. Das wären Youngblood (Let it Out), welches zugleich auch die erste Single-Auskopplung von "Dirt" ist, 'Matters at all' und 'Maybe Tomorrow'.
Wer also auf fein durchproduzierte Melodien steht, welche für fast jeden Hörgang glatt gebügelt worden sind und noch dazu von einer sehr guten Stimme vorgetragen werden, der sollte die KIDS IN GLASS HOUSES auf jeden Fall mal antesten.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Artbreaker I
2. The Best Is Yet To Come
3. Sunshine
4. Matters At All
5. Youngblood
6. Lilli Rose
7. Giving Up
8. For Better Or Hearse
9. Undercover Lover
10. Maybe Tomorrow
11. The Morning Afterlife
12. Hunt The Haunted
13. Artbreaker II
Band Website: www.myspace.com/kidsinglasshouses
Medium: CD
Spieldauer: 48:30 Minuten
VÖ: 06.08.2010

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