Overdose Support - Try Dying | |
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Review von Metal Guru vom 21.10.2017 (4385 mal gelesen) | |
OVERDOSE SUPPORT sind den mir freundlicherweise zur Verfügung gestellten Fotos/Infos/MP3s nach zu urteilen fünf junge/fix & fertige/besoffene Finnen, die bei dem, was sie machen, zumindest Spaß zu haben scheinen - anders lässt sich ihre 'Musik' nicht entschuldigen. Stellt Euch vor, sie wären alt/gesund/nüchtern (wie z. B. der Rezensent) - wie traurig wäre DAS denn? Die Besetzung erscheint auf den ersten Blick klassisch: 1x hintergründiges Akustik-Schlachzeuch, 1x mittelständischer Elektro-Bass, 1x vordergründige Elektro-Gitarre, 1x bellende/lallende/schreiende Stimme und - jetzt kommt's - ein Typ, der den chaotischen Krach auf der Bühne live durch diverse auf einem Tisch drapierte Bodentreter scheucht, diese mit den Händen bearbeitet/moduliert/vergewaltigt und sie dem schrottigen Soundmatsch beimischt - ja, noch mehr Matsch! Der Sound dieser acht Stücke umfassenden, sechsundzwanzig Minuten und elf Sekunden andauernden Überdosis Lärm entspricht der 'Qualität' der Songs durchaus: dynamiklos/dumpf/dreckig/dicht/daneben. Im Beipackzettel steht dazu: 'Recorded in February - March 2017 by Markus Leminen and mastered by Saku Tamminen'. Soso, da saßen also tatsächlich analoge Menschen an digitalen Gerätschaften - DAS hört man der Produktion nicht an! Also, von mir aus bräuchte "Try Dying" überhaupt keine Veröffentlichung als WAV-Datei (aka CD oder LP) - ein Low-Quality-MP3 unterirdischter Auflösung tut es in diesem speziellen Falle auch. Ein kleiner (aber vielleicht wichtiger) Hinweis für alle 'To Go'-Konsumenten: Die MP3s fallen im direkten Vergleich mit allen anderen mir vorliegenden extrem leise aus - don't know why .... Das Cover wurde 'completed with bizarre artwork by Heikki Hautala' und visualisiert "Try Dying" ganz gut: Die abstruse/bizarre/sonderbare/unschöne/vollkommen wertlose Umschlaggestaltung gefällt mir definitiv besser als der irre Inhalt - keine große Kunst das... "Try Dying" ist nach zwei Cassetten-EPs ("Drink & Drive"/2014 und "Babylon Healthcare System"/2015) nicht nur das offizielle Debut von OVERDOSE SUPPORT, ein überlegenswerter Vorschlag/Gedanke/Befehl, sondern (leider) auch das Einzige, was man zu dieser Überdosis talent-, seelen-, schnörkel-, nutz-, hoffnungs-, hirn-, heil-, gefühl-, fantasie- und ambitionslosen Lärms machen kann. Nein, mit irgendeiner (Unter-)Art halbwegs erträglichen Black-, Dark-, Death-, Doom-, Power-, Speed-, Symphonic-, Thrash-Metals oder (wie es jemand nannte) 'Math-Core To The Max' hat das hier nichts zu tun hat, eher mit 'Post-Punk' oder 'Schweine-Rock' oder schweinischem 'Punk'n'Roll': Chaosklänge für Suizidparties vorzugsweise älterer Herren, die sich nach einer bis drei gescheiterten Ehen, doppelt so vielen Kindern und bis an ihr Lebensende zu zahlenden Unterhaltsforderungen realitätsverlustiger Ex-Ehefrauen selbst vom filigransten Fünkchen eines hilflosen Hauchs einer hoffnungslosen Hoffnung auf ein 'besseres Leben' verabschiedet haben und nur noch auf Vorschläge/Gedanken/Befehle wie "Try Dying" warten - übel, übler, noch übler, noch viel übler, übelste Überdosis! Gesamtwertung: 1.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Think for Yourself Infection 02. Healthy Self-Love 03. Wastoid 04. Welcome Gift 05. Restarting 06. Hidden Genitalia 07. Oxygen Overrated 08. Thumburine | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 26:11 Minuten VÖ: 22.09.2017 |
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