Bloody Valkyria - Kingdom In Fire | |
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Review von Chaosswampchicken vom 05.09.2024 (10794 mal gelesen) | |
Das Tolle am Underground ist ja, dass er zu jeder Zeit gewappnet ist, ein neues und spannendes Black Metal-Projekt hervorzubringen, sei es mit einem raueren oder nostalgischeren Finish, blasphemischen Riffs, die dir mit Wucht ins Gesicht schlagen oder eher eine ereignisreiche und melodische Reise durch fantastische Welten, was es auch sei, vorhanden ist immer eine gemeinsame Vision, nämlich das Kreieren von Musik, die uns fühlen lässt und begeistert. Das bringt uns zu BLOODY VALKYRIA und dem Debütalbum "Kingdom In Fire". Gegründet wurde die Band in Tuusula, Uusimaa in Finnland, vom Multiinstrumentalisten und einzigem Mitglied Jere Kervinen. Der Stil von BLOODY VALKYRIA ist der atmosphärischen und melodischen Seite des Schwarzmetalls zuzuschreiben. Thematisch drehen sich die Songs auf "Kingdom In Fire" um J.R.R. Tolkien und dessen zu Papier gebrachten Roman "Silmarillion". Wie sich der Einfluss des Autors letztendlich auf die Musik auswirkt und ob die Band mit dem Debüt überzeugen kann, finden wir jetzt in dieser Review heraus. Einstieg in eine andere Welt Wir starten mit dem Opener 'Flames Upon A Bridge (Kingdom In Fire Pt.1)', er ist Teil einer Trilogie, die sich zu verschiedenen Punkten im Album entfalten wird, gleichzeitig sind es auch die längsten Songs, die hier geboten werden. Als Erstes vernehmen wir ein einzelnes Saiteninstrument, das mit verschiedenen Melodien unterlegt wird und sich aus dem Hintergrund immer mehr nach vorne spielt. Es führt uns zu einem überraschend powermetallastigen Riff, mit einem starken und einnehmenden Schlagzeug, hinzu kommen die kraftvollen Vocals von Jere, die von den epischen Melodien getragen von unheimlichen Screams über keuchende Laute, bis hin zu motivierenden Growls reichen. Was mir hier besonders gefällt, ist, wie viel Wert auf die Atmosphäre und das melodische Klangkonzept gelegt wird, so kann man zum Beispiel in verschiedenen Teilen des Songs eine Art Chor vernehmen, der im Hintergrund sowohl Gesang als auch Instrumente unterstützt, oder auch die clever gesetzten und hervorragenden Riffs, die zu der großen Aufbruchstimmung beitragen, die schon zu Beginn vorherrscht und das sind zwei schnelle Beispiele. Etwa nach der Hälfte des Songs gibt es einen Break und wir sind Zeuge einer Schlacht, wir hören Schwerter, die in der Schlacht geschwungen werden, sowie laute Kampfesschreie. Zum Ende hin wird noch einmal mit großen Melodien und Chorelementen gearbeitet. Als Nächstes kommen wir zu 'Tears Of Niniel', aber bevor wir uns mit dem Song beschäftigen, besprechen wir kurz einmal das epische und detaillierte Artwork der Platte, abermals haben wir hier eine Anspielung auf Tolkien. Das Artwork stellt "Den Fall von Gondolin" dar, ich meine, BLOODY VALKYRA sind nicht die Ersten, die diese Elemente in ihren epischen Black Metal mit einarbeiten, sie fokussieren ihren Sound auf Riffs mit hoher Energie und melodischen Leads, was dazu führt, dass der Overall-Sound nahe am Power Metal liegt, die Band schafft es aber, ihren eigenen Sound immer wieder nach vorne zu holen. Nun aber zurück zu 'Tears Of Niniel', das reine Instrumentalstück vermag es, Emotionen alleine mit gut gesetzten atmosphärischen Tonelementen zu schaffen, zunächst vernehmen wir dunkle Orgeln und Synthesizer, die einem das Gefühl geben, hoch im nebeligen Norden zu sein, mit Blick über das Land. Im weiteren Verlauf kommen ein Piano sowie verschiedene Streich- und Saiteninstrumente (unter anderem eine Violine) hinzu, das alles trägt unheimlich zur Stimmung des Ganzen hinzu. Der zweite Teil der Trilogie 'Thousand Caves In Blood (Kingdom In Fire Pt.2)' leitet die Mitte des Albums ein, mittelalterliche Klänge sowie ein stürmischer Wind gehen über in ein verzerrtes und kerniges Gitarrenriff, das Mainriff greift den Folkeinschlag erneut auf und verleiht dem Ganzen einen tollen melancholischen Touch. Die Becken finde ich ein wenig zu vorherrschend, was mir ein wenig unangenehm im Ohr hängen bleibt, leider. Auch bei den tollen, dunklen Vocals habe ich den Eindruck, dass sie durch die Instrumente ein wenig zu sehr überspielt werden und man ihnen dadurch nicht so gut folgen kann. Das ändert sich etwa zur Hälfte des Tracks, die Vocals werden lauter und gröber, das Growling tiefer und unheimlicher, alles aber mit einem Gefühl von Aufbruch und Kampfeslust. Emotionen und Atmosphäre, wohin man blickt Die Trilogie findet ihren Höhepunkt mit dem 14-minütigen Stück 'Burning Citadel (Kingdom In Fire Pt.3)'. Auch hier steigen wir wieder mit einer Menge Atmosphäre in den Track, schließt man seine Augen, kann man die reißenden Wellen nicht nur hören, sondern auch spüren, gepaart mit dem starken Folkeinschlag in der Melodie verspürt man eine unglaubliche Ruhe, dann kommt aus dem Nichts dieses großartige Riff daher, das nicht nur sehr treibend ist, sondern auch ziemlich an Fahrt aufnimmt. Das Ende des Dreiteilers entwickelt sich zu meinem Favoriten, er schlägt mit einer immensen Power nach vorne, das ohne jegliche Rücksicht. Das episch angedachte Klangkonzept geht hier völlig auf, härtere Elemente treffen auf grimmigen und aggressiven Gesang sowie Instrumentalparts auf eine Menge Melodie und Kreativität. Der Vorhang fällt mit dem Closer 'Timeless Echo', "Kingdom In Fire" endet mit einem wunderschönen Instrumentalstück, getragen von leichten Chorklängen, mittelalterlichen Streichinstrumenten und einem Schlagzeug, unter dessen Leitung ich gerne in die Schlacht marschiere. Fazit Was kann man nun abschließend zu dem Debüt von BLOOY VALKYRIA und "Kingdom In Fire" sagen? Tolkien inspirierter Epic/Melodic Black Metal hat schon lange nicht mehr so spannend geklungen wie bei diesem Musikprojekt. Großartige Melodien, gepaart mit Leidenschaft und dunklen Vocals machen dies zu einem gelungenen Debüt, es lässt aber dennoch Raum für Entfaltungs- und Wachstumsmöglichkeiten. Für Fans von CÂN BARRD, DWARRODELF, CALADAN BROOD, BELORE und SAOR. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Flames Upon A Bridge (Kingdom In Fire Pt.1) 02. Tears Of Niniel 03. Thousand Caves In Blood (Kingdom In Fire Pt.2) 04. Melian’s Lament 05. Burning Citadel (Kingdom In Fire Pt.3) 06. Timeless Echo | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 48:12 Minuten VÖ: 06.09.2024 |
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