Temple Of Dread - Blood Craving Mantras

Review von Rockmaster vom 30.09.2019 (7860 mal gelesen)
Temple Of Dread  - Blood Craving Mantras Der Beipackzettel des Promos von "Blood Craving Mantras" der Nordlichter TEMPLE OF DREAD beschreibt uns deren Stil als "fast old school Death Metal", unterschlägt aber auch nicht, dass die Jungs daraus ihr eigenes Ding entwickelt haben. Tatsächlich würde ich bei Titeln wie 'Suffocate The Fire' - nach dem Intro '8.16 AM' der eigentliche Opener - als erstes Thrash Metal diagnostizieren. 'Sentenced To Life' passt dann schon eher in die erstgenannte Stilrichtung. Die Entstehungsgeschichte ist vergleichsweise kurz, aber ungewöhnlich. Zunächst erlebte wohl Gitarrist/Bassist auf Spiekeroog, zwei Meter über dem Meeresspiegel eine Sturmflut von Songideen. Schulfreund Frank Albers steuerte Texte von psychologischer Tiefe bei (ich berufe mich hier auf den Beipackzettel), und dann begann das Dilemma: Wer sollte diese singen? Franks Geburtshilfe blieb hier vor allem inhaltlicher Natur, schlussendlich wurden Jörg Uken und Jens Finger überzeugt, die Drums zu bedienen und sich hinter's Mikro zu stellen. Verstärker an - Watt gibt's ja genug vor der Küste - und los ging's.

Aufgenommen und gemischt wurde in Jörg Ukens Studio in Ostfriesland. Und, obwohl insgesamt die Produktion durchaus noch ein paar Meter Luft hat, bevor die Deiche überlaufen, haben die Beteiligten durchaus einen soliden Job hingelegt. Markus entwickelt auf allen seinen zehn Saiten eine satte Power. Bei seinen anderen Combos ist er entweder hauptamtlicher Bassist oder erster Gitarrero. Hier ist er halt Ichweißnichtwiedaslivegehensoll, aber im Studio hat er das schon mal klasse umgesetzt. Jörg hat anno dazumal (in den 80ern und den 90ern) bei der Krawalltruppe RUMBLE MILITIA abgesehen von Uniformierten die Trommeln verprügelt, und irgendwie denke ich mir, ja, das passt. Tempo, Technik und ein bisschen rohe Gewalt gehen hier Hand in Hand. Jens interpretiert Franks Texte eher im Thrash Metal-Shouter-Stil. Das muss man mögen - meins ist's nicht so hundertprozentig - aber in Kombination mit den gut komponierten Songs ergibt sich ein stimmiges Bild. Offensichtlich haben die Jungs auch den gleichen, herben Biergeschmack, denn seit Bandgründung von TEMPLE OF DREAD helfen Markus und Jörg als Livemusiker bei Jens zweiter Formation, SLAUGHTERDAY, aus. Um das stilistische Dilemma zu vertiefen: Death Metal-Fans dürfen durchaus noch 'Question Of Honour' anspielen, und Thrash Metal-Fans 'Now You Will Die'.

Warum mich das Ganze nun nicht komplett wegbläst, ist schwer auszumachen. Flaute herrscht sicher keine, aber auch keine steife Brise. Eher wechselhafter Wind mit starken Böen. Das ist schwer zu segeln, aber es geht. In kaum mehr als einer halben Stunde legt man da aber auch nicht so sagenhaft viele Seemeilen zurück. Dennoch freu ich mich, wenn ich jetzt von Fans der Band Gegenwind bekomme, der mich zum Kreuzen zwingt.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 8.16 AM (2:07)
02. Suffocate The Fire (4:40)
03. Sentenced To Life (4:21)
04. Question Of Honour (5:43)
05. Now You Will Die (2:47)
06. Straying The Battlefields (4:42)
07. Gone But Still Here (3:11)
08. Cottage In The Backyard (5:23)
Band Website: www.facebook.com/TempleofDread
Medium: CD
Spieldauer: 32:34 Minuten
VÖ: 30.08.2019

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