Funeral Leech - Death Meditation | |
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Review von Metal Guru vom 28.04.2020 (5898 mal gelesen) | |
FUNERAL LEECH sind Lucas Anderson (Bleche, Felle UND Stimmbänder), Alex Baldwin (die einen sechs oder sieben dünnen Saiten), Zack Chumley (die anderen sechs oder sieben dünnen Saiten) und Kevin Kalb (die einzigen vier oder fünf dicken Saiten). Diese vier New Yorker kloppen uns nach ihrem 2017er-Demo "The Funereality" und ihrer 2018er-Single "The Void" nun ihr 2020er-Full-Length-Debüt "Death Meditation" um die tinnitösen Trichter. Und DAS, obwohl sie seit ihrer Gründung im Jahre 2015 bereits mit ANTICHRIST, AURA NOIR, BLACK ANVIL, DEMONCY, DISPIRIT, HERESIARCH, INNUMERABLE FORMS, SHAPE OF DESPAIR und SPECTRAL VOICE auf den brüchigen Bühnen dieser wackelnden Welt standen. Apropos: Ein sitzender Sänger (in diesem Fall Lucas Anderson hinterm Schlachzeuch) war, ist und bleibt gewöhnungsbedürftig. Machen wir uns nichts vor: Peoples all around the world wollen den/die Sänger/in nicht nur HÖREN, sondern eben auch SEHEN! Und wen oder was SIEHT ein Haupthaar schwingendes Publikum am nähesten/ehesten/besten: Genau, den/die in der Mitte der Bühne stehende/n (und nicht im halbverdunkelten Hintergrund sitzende/n) Sänger/in! Wenn ich mir vorstelle, FUNERAL LEECH legen live los und das Gehörte passt aufgrund anderer Erwartungshaltung/Konditionierung/Prägung nicht zum Gesehenen (oder andersrum), könnte anfängliche Befremdung/Konfusion/Verwirrung direkt in Bocklosigkeit/Desinteresse/Kacklaune umschlagen. "Death Meditation" gibt dem/der angedoomten Deather/in, dem/der toten Doomer/in exakt 45 Minuten und eine Sekunde Zeit, tödlich zu meditieren. Ob DAS gelingt oder nicht, hängt nicht unwesentlich von der Erwartung hinsichtlich dieser Band beziehungsweise dieser Platte ab. Zum einen passiert auf "Death Meditation" tempo-, sound- und gesangstechnisch dermaßen wenig, dass Mensch absichtlich oder unbewusst/früher oder später in Trance fällt beziehungsweise fallen KANN (im Ernst: Beim ersten Hören bin ich eingeschlafen und DAS trotz nachbarschaftsfeindlicher Lautstärke). Zum anderen bewegen sich die New Yorker Deather/Doomer durchweg im unteren Medium-Motion/oberen Slow-Tempo-Bereich, sind laut (wessen?) Definition also eigentlich 'zu schnell' - für doomige Meditation. Der Beipackzettel schreibt zu dieser Problematik (Zitat): "FUNERAL LEECH conjures their own dark, brooding brand of mid-tempo death/doom that finds triumph in depression and suffering.". Ok, DAS klingt nicht nur weder hoch- noch tiefgestapelt, sondern auch genauso langweilig/typisch/unspektakulär wie die Mucke selbst. Ob FUNERAL LEECH damit auf Dauer im bodenlosen Ozean des Deaths/Dooms erfolgreich mitschwimmen oder doch nur drüber 'meditieren' können, kann ich hier und werde ich jetzt NICHT beurteilen. Als akustische Vergleiche (zu FUNERAL LEECH) nennt der Beipackzettel BOLT THROWER, DEMIGOD, RIPPIKOULU und so weiter - kann ich nichts zu sagen, kenn' ich allesamt nicht. Macht aber nix, DENN: Wer auf unspektakulären/typischen/langweiligen (zu schnellen?) Doom/(zu langsamen?) Death abfährt, diese 'Abfuhr' dann auch noch für tägliche Todesmeditation nutzen möchte, sollte sich FUNERAL LEECHs "Death Meditation" in den Player oder wohin auch immer schieben. Ich hab's getan: einmal in den Player - eingeschlafen, zweimal in den Player - meditiert, dreimal in den Player - Schluss jetzt! Mehr als sechs meditative Todestropfen sind NICHT drin - nicht heute, nicht hier, nicht wahr? Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Downpour (8:16) 02. Statues (5:01) 03. The Burden Of Flesh (7:18) 04. Lament (8:00) 05. Morbid Transcendence (7:46) 06. I Am The Cosmos (8:40) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 45:01 Minuten VÖ: 17.04.2020 |
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