Iced Earth - Incorruptible | |
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Review von Cornholio vom 22.06.2017 (6839 mal gelesen) | |
Da ist es also, das zwölfte Studioalbum von ICED EARTH. Und man soll es kaum glauben, in der Besetzung der Band, die einst als eine Art Diktatur von Gitarrist und Hauptsongschreiber Jon Schaffer erschien, schleicht sich langsam aber sicher Kontinuität ein; abgesehen von dem neuen Leadgitarristen Jake Dreyer, der erst Ende September letzten Jahres zu der Truppe stieß. Musikalisch ist zwar alles fehlerfrei, aber es fehlt der eine große Hit (vgl. 'Melancholy'). Der Opener 'Great Heathen Army' ist noch das stärkste Stück, vielleicht noch 'Raven Wing', das etwas an 'I Died For You' erinnert, aber auch nach dem zehnten Durchlauf bleibt insgesamt sonst wenig von "Incorruptible" hängen. Oft hört man die vermeintlich tiefer gestimmten Akustikgitarren, auch ein Trademark der Band, aber die Klimax, die sich dem anschließen sollte, bleibt leider meistens aus. Paradebeispiel dafür ist für mich 'The Relic, Pt. 1', das zwar stark beginnt, aber akustisch endet, und den Hörer mit Fragezeichen in den Ohren zurücklässt ... es scheint, als würden dem Song die letzten zwei, drei Minuten fehlen, in denen er zum Höhepunkt kommt. Das klingt alles nicht besonders positiv, aber Lichtblicke gibt es dennoch. Stu Block, bereits auf der dritten CD der Amerikaner als Sänger zu hören, ist definitiv eine Klasse für sich. Nicht nur, dass er nicht selten an Matt Barlow (ICED EARTH-Sänger von 1993-2003, 2008-2011) erinnert, Block ist einfach ein Meister seines Fachs, so voller Power ist seine Stimme in allen Tonlagen (besonders bei 'Defiance' zu hören). Musikalisch kommt der Höhepunkt, neben dem bereits angesprochenen Opener, am Ende der CD: 'Great Heathen Army (December 13th, 1862)' ist für mich das mit Abstand stärkste Stück der Scheibe. Thematisch behandelt der fast zehnminütige Song die blutige Schlacht von Fredericksburg im amerikanischen Bürgerkrieg. Die Konföderierten (Truppenstärke ca. 72.500 Mann) besiegten die Nordstaaten (Truppenstärke etwa 100.000 Mann) mit vergleichsweise geringen Verlusten. Dass Schaffer sich sehr für die Geschichte seines Landes interessiert und das auch in seine Songs einfließen lässt, wissen wir ja spätestens seit "The Glorious Burden" (2004). Was mich viel mehr verwundert, ist das Schaffer-typische Stakkato-Riffing (wie ich 'Angels Holocaust' liebe!) quasi nicht vorhanden! Im Opener ist es zu erahnen, bei dem Nackenbrecher 'Seven Headed Whore' kommt es in abgewandelter Form vor, aber es fühlt sich irgendwie anders an. Vereinzelt fühlt man sich auf "Incorruptible" in die 1990er Glanzzeiten von ICED EARTH zurückversetzt, aber für mich hat das Album zu viele "Filler", das ist für eine Band dieses Kalibers leider zu wenig! Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Great Heathen Army 02. Black Flag 03. Raven Wing 04. The Veil 05. Seven Headed Whore 06. The Relic Pt. 1 07. Ghost Dance (Awaken The Ancestors) 08. Brothers 09. Defiance 10. Clear The Way (December 13th, 1862) | Band Website: www.icedearth.com Medium: CD Spieldauer: 54:33 Minuten VÖ: 16.06.2017 |
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