Interview mit Renton von Sarkom

Ein Interview von Evil Wörschdly vom 31.03.2006 (8095 mal gelesen)
Nachdem SARKOM mit ihrem Debüt "Aggravation Of Mind" ein gelungenes aggressives Black-Metal-Werk veröffentlicht haben, ist es nun an der Zeit, etwas mehr über die Band zu erfahren. Schlagzeuger und Bassist Renton redet über Tom Waits, Sigmund Freud... ja, und Black Metal.

  Wie würdest du eure Musik jemandem beschreiben, der noch nichts von euch gehört hat? Was ist das Besondere an SARKOM?

Renton:   Kalter, dunkler und experimenteller Black Metal. Das Besondere an SARKOM sind die charakteristischen Riffs und die einzigartigen Melodien.

  "Aggravation Of Mind" klingt für ein Debütalbum ziemlich ausgereift und eigenständig. Wart ihr schon in anderen Bands aktiv, bevor ihr 2003 SARKOM gegründet habt?

Renton:   Wir alle waren neben SARKOM schon immer auch in anderen Bands aktiv. Eine davon ist PANTHEON I, und das Debütalbum ist nun erschienen! Die Mitglieder von SARKOM spielen seit über 10 Jahren in verschiedenen Bands.

  Auf "Aggravation Of Mind" experimentiert ihr bei zwei Stücken mit Trompeten- und Saxofonklängen, was ja für eine Black-Metal-Band sehr ungewöhnlich ist. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und werdet ihr diese Instrumente auch bei zukünftigen Aufnahmen verwenden?

Renton:   Wir haben diese Instrumente dazu verwendet, eine bestimmte Atmosphäre zu erschaffen. Wir wollten ein Gefühl einfangen, und wir brauchten diese Instrumente, um das zu tun. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir diese Instrumente bei den nächsten Aufnahmen auch verwenden werden.

  Im Booklet eures Albums wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ihr keine Keyboards oder Synthesizer verwendet habt. Warum ist euch das wichtig, und habt ihr ein Problem damit, wenn andere Bands Keyboards benutzen?

Renton:   Wir haben kein Problem mit Bands, die Keyboards benutzen, aber es ist wichtig für SARKOM, dass wir es fertig bringen, eine Atmosphäre zu erschaffen, ohne solche Instrumente zu verwenden. Heutzutage sind viele Bands nicht in der Lage, ohne den Einsatz von Keyboards atmosphärische Musik zu erschaffen.

  Was bedeutet der Titel "Aggravation Of Mind"?

Renton:   Ich denke, man könnte sagen, es geht darum, sich selbst von innen her zu zerstören. Das ist eine Art, es zu interpretieren, denke ich...

  Worum geht es in euren Texten, und spielen sie eine wichtige Rolle?

Renton:   Die Texte spielen bei SARKOM eine wichtige Rolle. Hauptsächlich Themen, die mit dem Tod zu tun haben...

  Glaubst du, dass es für SARKOM als Black-Metal-Band ein Vorteil ist, aus Norwegen zu kommen, oder nervt es eher, mit dem Etikett "Norwegischer Black Metal" versehen und mit den renommierten Bands aus eurem Land verglichen zu werden?

Renton:   Darüber habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Das Etikett Norwegischer Black Metal nervt nicht. Aber eigentlich ist es kein Kompliment, 2006 so bezeichnet zu werden, denn die besten Black-Metal-Bands kommen heutzutage nicht aus Norwegen, denke ich.

  Was denkst du über die norwegische Black-Metal-Szene und was bedeutet Black Metal für dich?

Renton:   Black Metal ist für mich extreme, atmosphärische, dunkle und kalte Musik, anders als alle Musik, die je geschaffen wurde. Es ist ein einzigartiges Musikgenre, dem alle Leute, die sich für Musik interessieren, Aufmerksamkeit schenken sollten. In Norwegen gibt es heute gute Black-Metal-Bands, aber wir haben heutzutage keine starke Black-Metal-Szene.

  Wird es Live-Auftritte geben, um "Aggravation Of Mind" vorzustellen? Wenn du die freie Wahl hättest – mit welcher Band würdest du am liebsten auf Tour gehen?

Renton:   Ich denke, es wird ein paar Auftritte geben, aber wann und wo, weiß ich nicht. Am liebsten würde ich mit Tom Waits touren.

  Auf der Platte spielst du ja sowohl Bass als auch Schlagzeug. Wie löst ihr dieses Problem, wenn ihr live spielt?

Renton:   Wir müssen einen Live-Bassisten finden, um dieses Problem zu lösen. Wir wollten die vollständige Kontrolle über die Aufnahmen und die Entstehung von "Aggravation Of Mind" haben. Daher haben wir beschlossen, kein weiteres Bandmitglied zu suchen, sondern stattdessen erst zu warten, bis Live-Auftritte anstehen, und dann einen Bassisten zu finden.

  Wird es Gelegenheit geben, SARKOM in Deutschland live zu sehen?

Renton:   Das ist möglich.

  Letzte Worte:

Renton:   "Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre." – Sigmund Freud

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten