Pretty Wild - Interstate 13 | |
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Review von baarikärpänen vom 19.06.2019 (5622 mal gelesen) | |
Zugegeben, beim Blick auf das Cover von "Interstate 13" könnte man auf den Gedanken kommen, wir hätten es mit einer weiteren Sleaze-Kapelle aus Schweden zu tun. Was Sleaze selbst angeht, haben die Nordmänner ihren ehemaligen Vorbildern aus den US of A mittlerweile 'ne ganz schön lange Nase gezogen. Wenn es Sleaze sein soll, der möglichst authentisch und mit richtig Attitüde dargeboten wird, macht den Schweden keiner was vor. Aber bevor ich mich hier verliere, nehme ich eine elegante Kurve und komme zum Anfangs erwähnten Konjunktiv zurück. PRETTY WILD haben nämlich, abgesehen vom Aussehen, herzlich wenig mit Sleaze zu tun. 2006 gegründet, die fast schon obligatorischen Umbesetzungen inklusive, haben PRETTY WILD mittlerweile mit dem neuen Langdreher "Interstate 13" auch schon drei Alben in der Diskographie stehen. Eines davon, "All The Way", schaffte es sogar 2009 in die schwedischen Charts. Was geben uns PRETTY WILD also auf die Lauscher? "Interstate 13" startet mit 'Let's Get It Out', und sofort fühl ich mich 35 Jahre jünger. Das ist LA-typischer Hard Rock/Melodic Rock/Glam Metal, wie er Mitte der 80er nicht besser hätte dargeboten werden können. Da dürfen, wie es sich gehört, natürlich auch die Keyboards/Synths nicht fehlen. Was auf den ersten Hör recht "cheesy" klingt, entwickelt sich spätestens mit dem Refrain zu einem Track, der nicht mehr aus dem Ohr verschwinden will. Die nächste kompositorische Meisterleistung folgt mit 'Meant To Be' direkt im Anschluss. Den Spagat zwischen düsteren Riffs und einem Refrain, der dich im Nullkommanix auf Wolke Sieben katapultiert, den haben in den letzten Jahren nur wenige so gekonnt hinbekommen. Die Qualität des Songwritings auf "Interstate 13" ist wirklich atemberaubend gut. Da ist es völlig schnuppe, ob es radiotauglich, wie bei 'Wild and Free', oder auch mal treibend, wie bei 'Stand My Ground' oder 'Shot Me Down', zugeht. Ja, auch die für die Art solcher Veröffentlichungen schon obligatorische Schmachtballade 'Thanks To You', entwickelt sich vom Fremdschämer zum Mitschunkler par excellence. Da könnten selbst die SCORPIONS noch was lernen. Das eigentliche Plus von PRETTY WILD aber, das steht hinterm Mikro. Will die Stimme von Ivan Ivve Höglund in den ersten Momenten noch nicht so recht zünden, kann man sich spätestens am Ende des Albums PRETTY WILD ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Das eventuell an einigen Ecken und Enden fehlende Können, macht Höglund mit massenweise Charisma wieder wett. PRETTY WILD ist die perfekte Scheibe für den kommenden Sommer gelungen. Ganz egal, was ihr euch normalerweise so einfahrt, um in Schwung zu kommen, nehmt "Interstate 13" einfach mit an den Pool, an den Baggersee, ins Auto oder zu einer zünftigen Sause im Garten. Diese Schweden lassen selbst beim Wolkenbruch die Sonne scheinen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Let's Get It Out 02. Meant For Trouble 03. Superman 04. Wild And Free 05. Give It All Tonight 06. Stand My Ground 07. The Way I Am 08. Thanks To You 09. Shot Me Down 10. Wak The Edge 11. I Love It 12. Break Down The Walls | Band Website: www.prettywildband.com/ Medium: CD Spieldauer: 45:58 Minuten VÖ: 31.05.2019 |
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