1476 - In Exile

Review von Stormrider vom 02.08.2023 (3334 mal gelesen)
1476 - In Exile Hat ein paar Jahre gedauert, bis 1476 mit einem neuen Album aus ihrem Exil gekommen sind. Dass man das Album während der diversen Lockdowns geschrieben hat, in denen man sich wirklich wie "In Exile" fühlen konnte, überrascht insofern nicht. Ebenfalls nicht unvermutet kommt in solchen Phasen, die wir alle bis dahin ja in dieser Extremität so nicht kannten, auch nicht unbedingt ein Blumenalbum heraus. Auch wenn einem das Cover durchaus sonnig und farbenfroh entgegenwinkt. Aber da ist auch die Maske und das Schwert. Und so lässt sich das, was das Duo Robb Kavjian und Neil DeRosa in knapp über einer Stunde und auf elf Tracks vertont hat, auch gut zusammenfassen. Es ist melodiös, eingängig und von leichter Schönheit. Aber auch harsch, gemein, aggressiv und am Ende auch ein wenig undurchsichtig. Das düstere Element von TRIBULATION trifft auf irische Folkanteile, nur um sich dann wieder Bahn in einer wilden Black Metal-Raserei zu schlagen. So ungefähr klingt nicht nur der Opener, 'Lost In Exile', sondern viele Tracks auf dem Album. Nicht immer wird dabei vom Hörer ein Jazz-Studium erwartet, sondern es gibt auch regelmäßig einfache Keyboardmelodien oder viel akustische Gitarre, die den Zugang zumindest erleichtern. Als ob das an Genremix noch nicht reicht, kommt diese Schnoddrigkeit im Soundgewand und auch in nicht immer sauber gespielten Saiten-Instrumenten dazu, die eine leichte Punk-Attitüde gewahr werden lässt. Dass die Amis sich auch immer mal wieder ein wenig in den Songs verlieren und nicht zwingend auf den Punkt kommen, wie zum Beispiel im recht unspektakulär daherkommenden, dafür recht langatmigen 'Where Kings Fall', passt denn auch dazu und das könnte man als proggigen Ansatz werten. Genau wie die Rhythmusarbeit von Neil DeRosa, welche dem Material mehr als einmal ihren Stempel aufdrückt und eine Musikalität zeigt, die so manche Blumenmelodie konterkariert. Nein, "In Exile" ist keine leichte Kost. Alles andere als das. Es ist sogar schwer zugänglich, wenn man sich nicht darauf einlässt oder versucht, es nebenbei zu hören. "In Exile" muss man hören, nicht vorbeilaufenlassen. Dann offenbaren sich viele blumige Momente, die in der nächsten Sekunde wieder von einem Schwert in Stücke geschnitten werden. Mit stumpfer Klinge wohlgemerkt, nicht mit einem feinen Samuraischnitt. Den Weg aus dem oder in das musikalische Exil muss man sich erarbeiten.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Lost In Exile
02. Lapis Fire: Through The Mist
03. Tristesse In Exile
04. Jade Fire: A Paragon
05. When Comes The Dawn?
06. May Mountains Never Fall
07. Where Kings Fall
08. A Queen In Exile
09. Beyond The Meadows, Beyond The Moors
10. Carnelian Fire: The Gallows
11. Where Are You?
Band Website: www.1476cult.com/
Medium: CD, digital
Spieldauer: 62:00 Minuten
VÖ: 07.07.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten