Corey Taylor - CMFT | |
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Review von Stormrider vom 06.11.2020 (7467 mal gelesen) | |
Dem Schaffen von COREY TAYLOR in den letzten 20 Jahren nicht zu begegnen, dürfte für jeden Fan härterer Klänge so gut wie unmöglich gewesen sein. Denn egal ob mit SLIPKNOT oder mit STONE SOUR, der Ami mit der variablen Stimme hat seinen Fußabdruck in den musikalischen Geschichtsbüchern mehr als eindrucksvoll hinterlassen. Man mag zum chaotischen Schaffen der Maskenträger vielleicht schwerer Zugang finden, als zum teilweise melodisch-einfühlsamen, aber doch immer auch ansprechend harten Material von STONE SOUR, aber einen echten Stinker hat COREY TAYLOR wirklich noch nie abgeliefert, sondern immer gute bis überragende Qualität. Nun darf man die Frage stellen, wieso er nun auch noch eine dritte Spielwiese aufmacht. Aber bereits beim ersten Hören von "CMFT" (steht für "Corey Mother Fuckin' Taylor") wird klar, dass die Songs teilweise nicht wirklich gut zu einer der beiden anderen Bands passen, sodass es also durchaus sinnvoll erscheint, diese einfach unter seinem Namen zu veröffentlichen, wenn sie nicht in der Schublade verstauben sollen. Natürlich steht die Stimme des Fronters über allem und hält "CMFT" als Klammer zusammen, aber dennoch wirkt das Album in einem Rutsch durchgehört ein wenig sehr zusammengestückelt. Exemplarisch sei hier die Schere zwischen dem vorab veröffentlichten Stück 'CMFT Must Be Stopped' und 'Home' genannt. Ersterer fühlt sich wie ein vergessener KID ROCK-Song an, der mit Ska-Gitarre und seinem Rapanteilen extrem gewollt einen auf dicke Hose macht (und in dessen Video neben Marilyn Manson auch Lars Ulrich, Rob Halford, Chris Jericho und ZillaKami Gastauftritte haben), während 'Home' eine Pianoballade mit viel Sehnsucht und Herzschmerz ist. Daneben schaut COREY TAYLOR noch in allen möglichen anderen Genres vorbei. Der Opener 'HWY 666' hätte als treibender Rocksong noch ganz gut auf ein STONE SOUR-Album gepasst. Das megaeingängige und als zweite Single ausgekoppelte 'Black Eyes Blue' setzt sich zwar in kürzester Zeit im Kleinhirn und auch in den Knien fest, ist aber doch etwas zu offensichtlich auf US-Radio-Airplay zugeschnitten, das könnte man auch 'Samantha Gone' vorwerfen, welches ein wenig mit Country flirtet. Aber wem das an Facettenreichtum noch nicht reicht, der bekommt in 'The Maria Fire' noch eine Swingnummer, die auch von ROBBIE WILLIAMS sein könnte, fast schon als normal ansehbare treibende Rocksongs wie 'Culture Head' und im abschließenden 'European Tour Bus Bathroom Song' einen finalen Hardcorebrocken hingeworfen. Klingt nach zu viel Genre-Mischmasch? Ja, kann man ganz bestimmt so sehen. "CMFT" ist, und das ist natürlich wenig überraschend, auf absolutem Topniveau produziert und eingespielt. Wenn man sich die angebotenen Versionen des Albums ansieht, dann ist da auch für jeden Geldbeutel und Fanstatus etwas dabei. Das einzige was ich mich frage ist: Was genau ist eigentlich die Zielgruppe von "CMFT"? Am Ende wird kein Fan der Stimme von COREY TAYLOR enttäuscht sein, aber man muss schon ein wenig frei von Scheuklappen sein, wenn man sich die knapp 50 Minuten am Stück anhört. Ansonsten wird man mit der Skiptaste aber auch den Songs Herr, die musikalisch am eigenen Gusto vorbeigehen. Alles in allem eine ziemliche Wundertüte, die mich teilweise stark begeistert und an anderer Stelle gar nicht berührt, was dann auch die Blutstropfenwertung erklärt, die sich zwischen 9 und 6 Tropfen bewegt. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. HWY 666 02. Black Eyes Blue 03. Samantha's Gone 04. Meine Lux 05. Halfway Down 06. Silverfish 07. Kansas 08. Culture Head 09. Everybody Dies On My Birthday 10. The Maria Fire 11. Home 12. CMFT Must Be Stopped 13. European Tour Bus Bathroom Song | Band Website: www.facebook.com/TheCoreyTaylor/ Medium: CD Spieldauer: 47:54 Minuten VÖ: 02.10.2020 |
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