Horizon Ablaze - Spawn

Review von Baterista vom 04.02.2011 (7115 mal gelesen)
Horizon Ablaze - Spawn Wenn man musikalisch an Norwegen denkt, fällt einem meist sofort Black Metal dazu ein. Dem ein oder anderen vielleicht auch A-HA, aber das ist eine andere Bühne. ;o) Daher ist es durchaus erfreulich mal norwegische Newcomer zu erleben, die sich dem Death Metal verschrieben haben. Die 4 Todesmetaller, die sich HORIZON ABLAZE nennen, kommen aus Kristiansand und haben ihr Album im dortigen Mayhem Music Studio aufgenommen und sind im gleichnamigen Label auch direkt unter die Haube gekommen.

HORIZON ABLAZE hatten im Jahr 2009 bereits eine EP veröffentlicht und mit "Spawn" liegt nun ihr erstes, richtiges Album vor mir. Die Jungs haben es nicht unter einem Konzeptalbum getan und damit gleich einen ziemlichen Brocken als Full Length Erstling produziert. Die Story spielt in einem fiktionalen WWII-Universum in welchem die Comicfigur SPAWN wiedergeboren wird. Die volle Geschichte gibt's u.a. bei Myspace nachzulesen, daher spare ich mir jetzt weitere Einzelheiten.

Wenn sich schon die Geschichte eher düster anhört, dann müsst ihr erstmal die Mucke dazu hören. Düüüüster, dunkel und unerfreulich ist die Atmosphäre, welche die 4 musikalisch herauf beschwören. Damit ist zumindest dieser Punkt des Vorhabens schonmal geglückt. Der Opener 'Inception' ist ein Klavierstück mit Schreibmaschinengeklacker im Hintergrund, welches es schafft einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen, der dann mit dem Beginn von 'Throne Of Trepidation' auch gut aufgelöst wird. Insgesamt hauen uns die Jungs 14 Songs um die Ohren und das bei 60 Minuten Spielzeit. An kreativem Output mangelt es ihnen also nicht. Wohl aber an einer gewissen Abwechslung im selbigen.

Denn obwohl ich ganz gern in düstere Welten abtauche, bekomme ich doch spätestens nach Song 5 Beklemmungen und nach dem Hören des kompletten Albums habe ich das Bedürfnis nach Luft, Freude und Sonnenschein oder einer Heile-Welt-Disney-Schmonzette, um mein malträtiertes Gemüt wieder mit positiver Energie aufzuladen. Damit passt das zwar zur o.g. Geschichte, aber es ist schon extrem mühsam und anstrengend sich durch die vollen 60 Minuten zu kämpfen. Was ich sehr schade finde, denn dadurch geht viel verloren. Eine kurze Atempause, in Form ein oder zwei entspannterer oder langsamerer Songs, hätte dem Album sehr gut getan. Denn im Prinzip ist es musikalisch hervorragend was die Norweger hier abliefern, aber irgendwann hört man halt nur noch einen dunklen, polternden Einheitsbrei und wünscht sich das Sonnenlicht zurück.

Ungewöhnlich an diesem Album ist auch, dass der Bass mal im Vordergrund zu hören ist. Da dieses wunderbare Instrument meist ein nebulöses Dasein im Hintergrund führt, finde ich das begrüßenswert. Allerdings hätte es soundtechnisch insgesamt etwas weniger Bass durchaus getan, denn das verstärkt noch den Eindruck der breiartigen Konsistenz beim Hören.

Fazit: Ein insgesamt wie ich finde beeindruckendes Debüt, welches seinem hohen Anspruch jedoch nicht ganz gerecht werden kann. Depressive Gemüter sollten es lieber im Regal stehen lassen, allen Fans des besonders finsteren Todesbleis kann ich es jedoch zum Reinhören empfehlen. Anspieltipps: 'Throne Of Trepidation' / 'Barbed Wire Deathbed'

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01 Inception
02 Throne Of Trepidation
03 1941
04 Black Burden
05 Homicidal Reign
06 Barbed Wire Deathbed
07 Origin
08 Forged In Hate
09 Enigmata
10 Strychnine
11 Ink & Blood
12 Obxenochrist
13 Predeterminus
14 Deception

Band Website: www.horizonablaze.com
Medium: CD
Spieldauer: 60:07 Minuten
VÖ: 28.01.2011

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