Hand Of Kalliach - Samhainn | |
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Review von Metal Guru vom 29.11.2021 (4977 mal gelesen) | |
HAND OF KALLIACH sind die Schotten Sophie und John Fraser (Bass/Stimmen und Gitarren/Schlagzeug/Stimmen). Yes, that's right: 'n zusammen lärmendes Ehepaar mit einer kollektiven Leidenschaft für (Zitat) "metal music with traditional Scottish folk elements" - hat/hört man auch nicht alle Tage! Anstelle "traditioneller" Instrumente ziehen die beiden Metal-Folker ihre Inspiration aus in "folk music" anzutreffenden Mustern/Rhythmen/Taktarten und adaptieren diese für ambivalenten Gesang, Stromgitarren und Todesschlach(t)zeug. Und so dümpeln die beiden vor sich hin, komponieren zusammen, spielen zusammen, tapen alles zusammen und schwupp - fäddisch is' dat zunächst gar nicht beabsichtigte Debüt! Ecce: Coronale Isolation und ein gebrexites Königreich haben DOCH was für sich ... "Samhainn" nennt sich HAND OF KALLIACHs Debüt und enthält zehn Stücke (Zitat) "atmospheric celtic metal". Das zur Abwechslung mal reichlich umfangreiche Info-Package beschreibt KALLIACHs Erstlingswerk unter anderem als (Zitat) "epic release creatively reimagining the folk style with a powerhouse of melodic metal". Die Formulierung "melodisch" kann in diesem Zusammenhang nur Sophies engelsgleichen Gesang, auf gar keinen Fall Johns atonales Gebelle/melodiefreies Gegrunze/übles Gekeife meinen. Meistens wechseln sich die beiden keltischen Metaller*innen gesanglich ab, manchmal wütet John aber knochentrocken vordergründig, während seine Frau hintergründig verhallt zu versöhnen versucht. Die Musik ein Wechselbad der Gefühle: in der einen Sekunde akustisch-langsam-leise-melodisch-schön-weiblich-zart, in der anderen (Sekunde) aggressiv-derbe-hart-laut-männlich-schnell-verzerrt. Die Mischung macht's: Mir persönlich gefällt HAND OF KALLIACHs "Samhainn" sehr gut, weil es mich in seinen akustischen Momenten an melodische Meditatorinnen wie ENYA, LOREENA MCKENNIT und SALLY OLDFIELD, in seinen nächsten elektrischen an alle möglichen Zerstörer (far too numerous to mention) erinnert. Wäre KALLIACH nur der Eine (aggressiv-derbe-hart-laut-männlich-schnell-verzerrt), oder wäre "Samhainn" nur die Andere (akustisch-langsam-leise-melodisch-schön-weiblich-zart), vergäbe ich jeweils fünf bis sechs Tropfen. So aber - als Gesamtpaket - tendiere ich zu sieben bis acht gar nicht sooo tödlichen Tropfen. Anspieltipps könnten sein: 'Beneath Starlit Waters', 'Return to Stone' oder von mir aus auch 'The Lull Of Loch Uigeadail', wobei ich schon empfehlen würde, das Teil komplett im Stück zu verkosten. Vielleicht sollten allen angefressenen (Ehe-)Paaren gemeinsame Musiktherapien zwecks Rettung ihrer B-Ziehungen verordnet werden. Ich meine (und hier spreche ich aus eigener Erfahrung): Je mehr Zeit man verwendet, Musik zu machen, desto weniger Zeit hat man, sich zu streiten - logisch, oder? Oder wie einer meiner größten Helden zu Recht behauptete (Zitat F. ZAPPA): "... music IS the best". In diesem Sinne ... Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Beneath Starlit Waters (5:56) 02. Solas Neònach (4:53) 03. Each Uisge (5:01) 04. Roil (3:28) 05. Cinders (3:02) 06. The Lull Of Loch Uigeadail (3:49) 07. Ascendant (3:13) 08. Òran Na Tein'-éigin (4:10) 09. Trial Of The Beithir-Nimh (3:49) 10. Return To Stone (5:21) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 42:42 Minuten VÖ: 22.10.2021 |
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