The Evil - Seven Acts To Apocalypse | |
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Review von Rockmaster vom 02.04.2023 (3191 mal gelesen) | |
Vergleiche mit BLACK SABBATH hinken stets, oder ziehen gar ein lahmes Bein hinterher, das in diesem Fall von - kurz vor dem Weltuntergang gescheiterten - Klimaaktivisten zusätzlich am Boden festgeklebt wurde. Und dennoch weckt das schleppende Tempo, das THE EVIL aus Brasilien auf ihrem Weltenende-Soundtrack "Seven Acts To Apocalypse" mit schweren Riffs, theatralischer Frauenstimme, Drumfills und Glockenschlag garniert vortragen, Erinnerungen an den ersten Abschnitt von SABBATHs 'Electric Funeral' - auch wenn der Klassiker im Vergleich beinahe leichtfüßig daherkommt. So groß doch dann am Ende die Unterschiede sind, so viele Ähnlichkeiten zu 'Hand Of Doom' und weiteren Titeln von Iommi & Co. blitzen dann im nächsten Moment wieder hervor. THE EVIL haben allerdings den Zustand der Paranoia ("Paranoid") hinter sich gelassen und schauen den Fakten ins Gesicht: Neid, Stolz, Habgier, Trägheit, Wollust, Völlerei und Zorn (siehe Tracklist - nicht ganz identisch mit den "klassischen" sieben Todsünden) haben uns an den Rand des Untergangs gebracht, und THE EVIL, das Böse, hat die Herrschaft übernommen. Iossifs (aka Wagner Antichrist) schwere, schleppende Riffs auf mutmaßlich tiefergestimmter Gitarre dominieren den wuchtigen Doom Rock von THE EVIL, begleitet von Theophylactus am Bass. Der Gesang von Mistres Wournous ist eine Nummer für sich - mal dissonant, mal operettenhaft, mal bedeutungsschwanger, mal fatalistisch trägt sie die Botschaften des Bösen vor. Ihre wandelbare Stimme ist klar ein Markenzeichen der Brasilianer. Am Schlagzeug sitzt Saenger, und bei seinem Stil schließt sich irgendwie wieder der Kreis zum anfänglichen Vergleich: Er erinnert stark an die Zeit, als durch den Einsatz von elektronischen Effektgeräten Heavy Metal gerade erfunden worden war, sich aber noch kein klarer Drumstil für Heavy Metal Drummer, die sich damals an Vorbildern wie Buddy Rich (unter vielen) orientierten, herauskristallisiert hatte. Letztendlich ist auch der Mix von "Seven Acts To Apocalypse" richtig schön oldschool. Der Beipackzettel zum Promo verrät dem geneigten Rezensenten eigentlich keine harten Fakten, außer der Tatsache, dass THE EVIL aus der südamerikanischen Heavy Metal-Schmiede Brasilien stammen - was sich, wie auch die Künstlernamen der Musiker, einigermaßen unkompliziert recherchieren ließe. Dass die vorliegende Scheibe nach "The Evil" das zweite Album der Combo ist, verrät uns auch das Netz. Eher unter "Meinung" fällt die Empfehlung der Werbefachleute, die Fans von THE DEVIL'S BLOOD sollen sich THE EVIL mal zu Gemüte führen. Viel aussagekräftiger als jedwede Fakten ist aber bei den zur Verfügung gestellten "Informationen" der Grad an Theatralik, der es von der Selbstinszenierung der Band bis in die Werbeinfos geschafft hat. Darum möchte ich den Text, der ein Schlaglicht auf Weltbild und Seelenleben von THE EVIL wirft, hier einfach wiedergeben: Die Menschheit hat kläglich versagt und auf seinem befleckten Thron lacht der gefallene Engel dreckig ... Der Kampf um die Seelen derer, die dieses sterbende Habitat namens Planet Erde bewohnen, wurde vom Bösen gewonnen ... Ein Planet, der von völkermordenden Herrschern beherrscht wird; religiöse Hassverbreiter; Kriminelle, die sich am Chaos und einer korrupten Justiz ergötzen; dominiert von ihren Parasiten, auch bekannt als Homo Sapiens; Ein Planet, der sich auf den Weg zur endgültigen Zerstörung macht ... Unsere letzten Tage werden von unseren Taten geprägt sein. Taten, die von der Traurigkeit unseres Neides und dummen Stolzes getrieben werden ... Taten, um unsere Gier nach Geld und Macht zu nähren ... Taten, denen du dich in deiner Schwäche und Faulheit nicht stellen würdest ... Taten, unsere Lust und ungezügelte Gier zu befriedigen ... Taten, die von abscheulichen Armeen des Zorns mit Gewalt begangen wurden ... Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Envy (7:09) 02. Pride (5:02) 03. Greed (5:53) 04. Sloth (6:31) 05. Lust (5:57) 06. Voracity (5:57) 07. Wrath (6:46) | Band Website: bfan.link/the-evil-seven-acts-to-apocalyps Medium: CD Spieldauer: 43:15 Minuten VÖ: 31.03.2023 |
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