Sons Of Apollo - MMXX | |
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Review von Rockmaster vom 30.01.2020 (6572 mal gelesen) | |
Empfand ich schon "Psychotic Symphony" der SONS OF APOLLO als ein Werk bestehend aus überaus gegensätzlichen Konzepten, die fünf Weltklassemusiker in bester Spiellaune auf alle üblichen Medien gelasert hatten, so erweist sich der Nachfolger "MMXX" als wenigstens genauso sperrig. Nicht etwa, weil die Kompositionen noch komplexer wären - nein, im Gegenteil. Die Titel sind wesentlich geradliniger komponiert, als ich mir das gewünscht hätte. Die stilistischen Brüche und Cuts, die die individuellen Qualitäten von Jeff Scott Soto, Bumblefoot, Billy Sheehan, Derek Sherinian und Mike Portnoy jeweils so markant in den Vordergrund gestellt hatten, lassen sich im Jahre 2020 fast komplett vermissen. So rauschen die - eigentlich exzellenten - ersten vier Titel 'Goodbye Divinity' bis 'Desolate July' beinahe an mir vorbei, einige progressive oder klasse gespielten Parts fallen auf, aber die Essenz der SONS OF APOLLO finde ich nicht wieder. 'Goodbye Divinity', ist mein erster Gedanke. Die Halbgötter sind doch auch zur Hälfte menschlich. Erst 'King Of Delusion' löst wieder diesen unbeschreiblichen Wahn aus, das Gefühl, hier ein ganz großes Stück Musik in der Hand zu haben beziehungsweise zu hören. 'Fall To Ascend', könnte man die Symptome noch umschreiben. Denn ab der Mitte des Albums lässt sich das, was "Psychotic Symphony" so besonders gemacht hatte, wiedererkennen, und die Band steigt wieder auf in phantastische Sphären. Die Unterschiede zum Debüt lassen sich auch hier nicht verleugnen. Derek und Mike, die sich noch von DREAM THEATER kennen, beschreiben passenderweise, dass sich der Kompositionsprozess mit Bumblefoot merklich verändert und vereinfacht habe, da sie sich nun seit zwei Jahren (Stand 2019, als die meisten Titel komponiert wurden) kennen und bei der SONS OF APOLLO Tour, bei der auch die "Live With The Plovdiv Psychotic Symphony" DVD entstanden ist, näher zusammengerückt seien. Der Schlusstitel 'New World Today' erinnert dann in Länge und Konzeption an das 'Opus Maximus'. Das war zwar ohne Gesang, aber gemeinsam ist beiden Werken, dass hier jeder der Instrumentalisten seinen eigenen Showcase bekommt und sein Können präsentieren darf. Nach einer gefühlten halben, und real knappen vollen Stunde klingt das Album aus. Was danach bleibt, ist ein Werk von extraordinärer technischer Qualität, ein Werk, das sich eklatant von seinem Vorgänger unterscheidet, für sich aber ohne Zweifel bereits jetzt ein Kandidat für die besten Alben des Jahres ist, und das Gefühl, dass der halbgöttliche Halbbruderzwist der SONS und vielleicht dann und wann das blendende Licht des Vaters APOLLO vielleicht trotzdem nicht geschadet hätten und dem Album nochmal einen Kick mehr verliehen hätten. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Goodbye Divinity (7:13) 02. Wither To Black (4:45) 03. Asphyxiation (5:08) 04. Desolate July (5:59) 05. King Of Delusion (8:48) 06. Fall To Ascend (5:07) 07. Resurrection Day (5:51) 08. New World Today (15:51) | Band Website: www.sonsofapollo.com Medium: CD Spieldauer: 58:42 Minuten VÖ: 17.01.2020 |
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