Harakiri For The Sky - Maere

Review von Dead_Guy vom 18.02.2021 (8448 mal gelesen)
Harakiri For The Sky - Maere HARAKIRI FOR THE SKY war für mich eine der Bands, die zwar immer da waren und mir stilistisch zugesagt haben, mit denen ich mich aber nie ernsthaft befasst habe. Bisher habe ich nur die "Aokigahara" (2014) sowie einen Nachfolger zeitweise intensiver gehört und damals die Musik für gut, aber auch ein wenig langatmig gefunden. Mittlerweile sind die Österreicher beim fünften Album angelangt, bei dem spätestens der Begriff "Suizidal" in die Tonne wandern kann: Nicht nur, dass die Musik meilenweit von Bands wie NOCTURNAL DEPRESSION, SHINING (den Schweden natürlich) oder XASTHUR entfernt ist - an der Musik selber ist nichts suizidal, ja nicht einmal niederschmetternd oder negativ wird es. Die Musik lässt sich objektiv als eine Art "Wohlfühl-Post-Black-Metal" bezeichnen und ist dem Stil, den DEAFHEAVEN aktuell auffahren, gar nicht mal so unähnlich. Die Musik tut nicht weh, die Melodien sind richtig schön und catchy geraten und das "Bitterste" dürfte das Post-Hardcore-Gebrülle sein. Und genau diese Melodien, in die man sich reinlegen und mit denen man sich zudecken kann, sind der große Pluspunkt des Albums. Ein weiterer ist die Verspieltheit, die dafür sorgt, dass das gesamte Album voller kleiner Details ist, ohne kopflastig zu werden. Da gibt es dann auch mal Blast-Parts, die objektiv betrachtet sämtliche Aggression missen lassen, aber auch ruhige Passagen im Post Rock Stil. Im Midtempo darf es auch ein wenig episch sein, und eine Prise melodischen Death Metal ala BE'LAKOR kann man auch finden. Und deswegen sind es gerade die beiden Longtracks, die mich am meisten positiv überrascht haben, da sie einfach kurz und bündig das Album zusammenfassen und gut komponiert sind. Oder kurz: eine schöne runde Platte, die einem zum abtauchen einlädt und der man ihre Länge von 84(!) Minuten kein Stück anmerkt.

p.s.
Wie man den Vorfall bewertet, auf der ursprünglichen Version eine mehr als zweifelhafte Sängerin einer in einschlägigen Szenen sehr bekannten französischen Band als Gastbeitrag zu haben, um diesen erst auf Druck der Fans wieder zu entfernen, muss jeder selbst wissen - verschweigen wollte ich dieses Detail allerdings nicht.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. I, Pallbearer
02. Sing For The Damage We've Done
03. Us Against December Skies
04. I'm All About The Dusk
05. Three Empty Words
06. Once Upon A Winter
07. And Oceans Between Us
08. Silver Needle // Golden Dawn
09. Time Is A Ghost
10. Song To Say Goodbye (PLACEBO cover)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 84:40 Minuten
VÖ: 19.02.2021

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