Rhabstallion - Back In The Saddle

Review von Opa Steve vom 20.03.2021 (7461 mal gelesen)
Rhabstallion - Back In The Saddle Alter Wein in neuen Schläuchen? Midlife-Crisis der hart rockenden Alten? Mitnichten. RHABSTALLION konnten ihre Erfahrungen in der Metal-Welt schon in den Achtzigern sammeln, lösten sich aber dann relativ rasch wieder auf. Nachdem die Briten in Szenekreisen rund um die NWOBHM nie so wirklich in Vergessenheit geraten sind, haben sie sich 2018 wieder formiert und legen - in Ehren ergraut - nun den nächsten Longplayer mit dem treffenden Titel "Back In The Saddle" vor.

Die Musik erscheint mir ohne Vergleiche zum früheren Material recht reif, aber sie legt sich nicht stilistisch fest. Man hat jedenfalls nicht das Gefühl, dass die Herren in der Zwischenzeit musikalisch untätig gewesen sind. Die Erfahrung des Alters führt dazu, dass hier Uptempo-Rocker, Metal und Blues durch viel Spielfreude zusammengehalten werden. Ich erkenne auch in diesem Album eine klare Linie, was die Songreihenfolge angeht. Die heftigeren Titel haben sich an den Anfang geschmuggelt, um dort den Hörer direkt abzuholen. Und je weiter man sich in das Album reinhört, umso mehr gönnen sich die Herren ihre Ausflüge in andere stilistische Gefilde. Mit heftigem Riffing startet 'Stranger Stranger' die Scheibe, und nicht nur die Power erinnert mich teilweise an DIO, sondern die Melodie im Refrain auch an OMEN. Nicht gerade die schlechtesten Referenzen, zumal das Organ von Andy Wood in meinen Augen erstklassig klingt und tatsächlich bei den rauen, gequetschten Passagen hier und da wie der gute alte Ronnie James klingt. Ebenfalls in die Richtung DIO/RAINBOW geht - zumindest in der Strophe - das stampfende 'Nowhere Left To Fall'. 'Sioux Child' hingegen ist ein echter Heavy-Banger vor'm Herrn und überzeugt durch die Balance von Power und Melodie. Der Refrain von 'Eye Of The Needle' hingegen kommt dezent sleazig rüber, als würden GUNS'N'ROSES gerade einen Party-Gig schmeißen. 'Nellie Bly' und 'Stand Up' hingegen sind wohl die Songs, die es Hardrockern und Metal-Fans am schwersten machen. Tief im Achtziger-Rock verwurzelt hätten die Songs vor 40 Jahren ein Hit werden können, sind dabei durch das lässige Gitarrenspiel sehr radiokompatibel. Der weitere Großteil der Scheibe, die immerhin 13 Songs in einer Stunde unterbringt, ist gutklassiger Hard'n'Heavy-Sound mit positiven Vibes, den man prima in allen Lebenslagen unterbringen kann.

Das Comeback von RHABSTALLION ist nicht retro, nicht modern, sondern ein gutes Stück verdammt ehrlich gemachte Musik, die vielen Gruppierungen des Hardrocks und Metals zusagen wird.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Stranger Stranger
02. Driving Seat
03. Workin Nights
04. Nowhere Left To Fall
05. Eye Of The Needle
06. Hard Luck Man
07. Day To Day
08. Nellie Bly
09. Welcome To The Real World
10. Sioux Child
11. Never Say Never
12. Stand Up
13. Dayglo Disco
Band Website:
Medium: CD, 2LP
Spieldauer: 62:27 Minuten
VÖ: 28.02.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten