Unveiled - Anti-god behavior | |
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Review von Opa Steve vom 22.02.2004 (4097 mal gelesen) | |
Als ich das Cover sah, befürchtete ich schon das Schlimmste. Über die Gesinnung mancher Musiker heute kann man streiten. Das Eine ist Show und Image, wieder andere meinen es ernst, und Letztere kann man noch aufteilen in diejenigen, die es subtil rüberbringen, und diejenigen, die einfach nur (negativ) auffallen wollen. Mir ist es jedenfalls ziemlich wurscht, ob hier Provokation oder echte Gesinnung dargestellt werden sollen. Auch bei nicht-religiösen Menschen gibt es eine Geschmacksgrenze, ab welcher Gewalttätigkeiten gegen religiöse Gruppen egal welcher Art nicht mehr cool sind, sondern einfach nur abstoßend. Durch suggestiven Aufruf zum Mord wird sich in der Welt nichts ändern, aber wirklich auch gar nichts. Also Kinder, konzentriert euch doch bitte wieder auf die Musik. Neben dieser plumpen Gewaltverherrlichung, die ich einfach in dieser Länge kommentieren musste, überraschen die Finnen Unveiled hingegen mit durchaus starker musikalischer Leistung. Rasender Black Metal ist angesagt, der durchaus eine Vielzahl der Genre-Mitstreiter auf hintere Plätze verweisen kann. Nach den ersten wüsten Takten des Openers "Lifespan ill-fated" packen die drei einen starken hymnischen Refrain aus, der vor Bösartigkeit und Pathos nur so strotzt und wirklich sofort den Hörer in den Bann zieht. Und genau dies ist des Pudels Kern: Unveiled sind nicht nur unglaublich aggressiv, sondern auch enorm vielseitig und souverän. Die Tiefe der Strukturen bei Songs wie "Mockery of life" oder "Ruin of virtue" ist einfach genreuntypisch, aber all die guten Arrangements sind dennoch sehr eingängig und keine Frickelorgien wie z.B. bei den letzten Emperor-Alben. Diese Stücke hier ziehen sofort. Die Produktion ist angenehm dicht, so dass auch vielschichtige Instrumentalkonstruktionen wie das Intro zu "Composer of blood-opera" sehr klar und dennoch druckvoll rüberkommen. Ein weiterer Anspieltipp wäre das sehr mitreißende "Rapture in revolt", welches teilweise an Dimmu Borgir ohne Keyboards erinnert (inkl. starkem cleanen Gesang). Also durchaus ein sehr starkes Werk. Mir fällt es sehr schwer, angesichts des ärgerlichen Covers hier meine hohe Punktzahl auszusprechen, aber verdient haben sie es. Musik ist Kunst, und sie schaffen wirklich Kunst. Aber auch ein Cover kann Kunst sein, und so hoffe ich doch, dass sie das nächste mal etwas weniger straight, sondern ebenfalls stilisiert und eben künstlerisch das ausdrücken werden, was sie ausdrücken wollen. So jedenfalls erreichen sie nur die verbissene Szene, die nicht unbedingt repräsentativ ist. Ich stelle sowas jedenfalls nicht ins Regal. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
Lifespan ill-fated Mockery of life Composer of blood-opera Ruin of virtue Mighty death experience Anti-god behavior Rapture in revolt Dreamworld inferno | Band Website: www.unveiled.cjb.net Medium: CD Spieldauer: 40:29 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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