Winter - Keeping The Flame Alive

Review von Wulfgar vom 07.10.2024 (231 mal gelesen)
Winter - Keeping The Flame Alive WINTER ist der Name erstaunlich vieler Bands. In diesem Falle handelt es sich aber um ein Ein-Mann Projekt von Markus Winter. Ebenjener ist nebenbei nicht nur Musiker und Komponist, sondern auch noch Journalist und Autor. Vom Roman über Kurzgeschichten bis hin zu Hörspielen und interessanterweise auch für Musikmagazine hat der Mann schon geschrieben. Es handelt es sich also quasi um einen Kollegen. Jedenfalls kommt nun sein fünftes Album "Keeping The Flame Alive" im Eigenverlag (Gothic Winter) heraus. Darauf frönt Herr Winter dem Heavy Metal, wie er kaum klassischer daherkommen könnte.

Treibende Stakkato Riffs, gerne auch in vollem Galopp, solides Doublebass-Feuer aus der Schießbude und überdurchschnittliche Gitarrenarbeit in Sachen Soli und Melodiebögen. Das sind die Zutaten des WINTER-Gemischs. Hier und da kommen auch noch vor lauter Pathos triefende Chorpassagen mit extra vielen "Hooooos" und "Aaaaaahs" dazu. Wenn MANOWAR das hören, werden Joey entweder die Tränen kommen, oder er wird zum Handy greifen, um seinen Patentanwalt anzurufen. Die Marschrichtung ist also klar. Gelegentlich wird auch mal die Geschwindigkeit variiert, was der dauerhaften Hörbarkeit durchaus guttut. Der einzige Knackpunkt, den ich zu monieren habe, ist der Gesang. Nicht dass er wirklich schlecht wäre, keineswegs. Ich habe das schon oft in Reviews erwähnt. Die Stimmfarbe und deren Volumen drücken so gut wie jeder Art von Musik einen Stempel auf wie sonst kein anderes Instrument. Deshalb muss man exakt daran auch die höchsten Ansprüche stellen. Scheinbar kleine Dinge wie die Betonung eines einzelnen gesungenen Wortes macht einen riesigen Unterschied. Hierzu machen wir mal ein kleines, praktisches Experiment. Das Wort "Valhalla" wird im Metal ja gerne und oft bemüht. Nehmt euch mal einen beliebigen Song, in dem das Wort vorkommt und betont das Wort absichtlich anders. Zum Beispiel mit starkem englischen Akzent. Das würde grob gesagt zu einem "Välhälla" werden. So, und jetzt stellt euch ebenjenes "Välhälla" mal in eurem Lieblingssong vor (zum Beispiel im Klassiker von BLIND GUARDIAN) und singt es euch auch mal selbst laut vor. Komisch, nicht wahr? So, Meckermodus aus!

Insgesamt ist "Keeping The Flame Alive" ein ordentliches Album. Das mit dem Gesang ist irgendwo natürlich auch Geschmackssache. Ich habe höchsten Respekt vor Einzelkämpfernaturen, die so sehr an Ihren Traum glauben, dass sie notfalls alles selber machen. Ich weiss, dass ich das nicht könnte und deshalb widerstrebt es mir auch, daran Kritik zu üben. Aber irgendeiner muss den Job eben machen. Hineinhören (die aktuelle Single ist schon auf Spotify verfügbar) hat immerhin noch nie jemandem geschadet.

Cheers, euer Wulfgar

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Keeping The Flame Alive
2. Wheel Of Fortune
3. Guardians Of Life
4. Into The Fire
5. Time Traveller
6. Fist Of Iron
7. Twist Your Fate
8. Signs Of Danger
9. Gods Of Terror
10. Stand Up For Metal
11. Delusions in G Minor
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 11.10.2024

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