Sigir - Rainmaker

Review von Zephir vom 16.11.2023 (5449 mal gelesen)
Sigir - Rainmaker Im für seinen melodischen und rauen Metal bekannten Finnland formierten sich SIGIR vor gar nicht allzu langer Zeit, nämlich 2019. Viljami Toikkanen (Gesang, Gitarre), Valtteri Pitkänen (Gitarre), Paavo Luttinen (Bass) und Eetu Pennanen (Schlagzeug) haben sich einer melodischen Mischung aus Death und Black verschrieben. Im laufenden Kalenderjahr brachten sie bereits drei Singles heraus, die sie nun gemeinsam mit vier weiteren Tracks in ein Debütalbum gießen: Die Songs von "Rainmaker" entstanden allesamt zwischen 2019 und 2022; vorab veröffentlicht wurden 'The Lantern', 'Depraved' sowie der Titeltrack.

Worum geht es hier genau? Das Coverart sieht ziemlich düster aus und verrät zunächst nicht viel. Beim Hören offenbart "Rainmaker" dann eine auffällige, teilweise pagan anmutende Melodiosität: Wilde Gitarrenjagden und treibender Blast verschmelzen zu einem ohrenscheinlich vom Pagan und Viking Metal inspirierten Werk, das sich inhaltlich um eine Gottheit dreht, die mithilfe ihrer Kräfte Regen und Sturm zu erzeugen versucht. Gepaart mit dem harschen Gesang erinnert "Rainmaker" immer wieder an die finnischen Kollegen ENSIFERUM oder FROSTTIDE, die ein ähnliches kompositorisches Geschehen in ihrem Werk verarbeiten. Vor allem 'The Lantern' ist so ein Kandidat, der mit solch heidnischem Selbstbewusstsein auftritt wie dereinst ENSIFERUMs "Victory Songs" (2007). Apropos Selbstbewusstsein: Neben dem deutlich in den Vordergrund gerückten Gesang sind auch selbstbewusste Gitarrensoli auffälliges Element der Musik, so beispielsweise in 'Oath', wohingegen sich die wohl vorhandenen Synthie-Einsätze, deren Verantwortlicher nicht weiter genannt wird, weitgehend im Hintergrund halten. Mit diesem Merkmal und mit der für das beschriebene Genre typischen latenten Melancholie wird das Album sicher Pagan-Puristen gefallen.

Zum Titeltrack wurde ein Video gedreht, für das der in Finnland bekannte Schauspieler Aku Hirviniemi gewonnen werden konnte. Spannend ist der Blick hinter die Kulissen, den Frontmann Viljami Toikkanen gewährt: Gedreht wurde teilweise im Studio, teilweise aber auch in einer ehemaligen Kupfermine.

Musikalisch bietet "Rainmaker" nicht viel Neues, ist aber solide gemacht und sollte den Nerv der Zielgruppe treffen. Ans Herz legen würde ich SIGIR eher der pagan interessierten Wikingergemeinde denn den Deathern oder den schwarzen Seelen, aber auch wer sich dazwischen bewegt, sollte einmal in SIGIRs Debüt reinhören.



Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rainmaker
02. The Lantern
03. Depraved
04. The Offering
05. Oath
06. From Time To Eternity
07. Enter
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:58 Minuten
VÖ: 03.11.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten