Dreamslave - Rest In Phantasy

Review von Rockmaster vom 29.06.2019 (4648 mal gelesen)
Dreamslave - Rest In Phantasy Die französischen Newcomer DREAMSLAVE packen auf ihrem Erstling "Rest In Phantasy" mal alles drauf, was ihnen stilistisch so eingefallen ist. In erster Linie handelt es sich um Symphonic Metal, im Vordergrund steht zunächst die Stimme von Elegy Emma, die meistens im Opernarienstil singt, und das macht sie leidlich gut. Bei einigen Titeln singt sie jedoch auch in normaler Stimmlage und teilt sich die Vocals mit Keyboarder und Grunz-Krächz-Sänger Peter Gothilainen, wobei nach meinem Hörempfinden weder die beiden Stimmen für sich genommen, noch die Kombination in den Songs wirklich zündet. Beispiele sind 'Masquerade' und 'Doomsday'. 'The Dark Crusade' klappt da deutlich besser. Die Instrumentierung wird zumeist von den Keyboards dominiert, die häufig barock anmutende Figuren spielen, aber auch aus anderen Stilepochen klauen. Die etwas noten- und abwechslungsarmen Riffs von Nils Orka und (mutmaßlich, auch wenn der Promotext ihn verschweigt) Cédric verstecken sich zwischen den dominanten Keyboards und den wummernden Drums von Quentin Noizet, der noch unauffällige Unterstützung von Sajih Bou Dargham am Bass erhält.

Unter anderem mit 'Wishes Of Revenge' gibt es auch orientalische Einflüsse, 'Angel Requiem' zitiert Mozart, und so geht der wilde Ritt durch die Musikgeschichte weiter. "Eklektizismus im Hinblick auf die Musik und Texte sind das Markenzeichen der Band", heißt es. Der όχι ελληνόφωνος μεταλλικός ανεμιστήρας (óchi ellinófonos metallikós anemistíras) weiß sofort Bescheid und kann das nur bestätigen. "So haben sich DREAMSLAVE ihr eigenes Universum erschaffen", wird daraus gefolgert. Böse Zungen könnten entgegen, stimmt nicht, sie haben sich nur in etwa einem Dutzend fremder Universen eingemietet. Denn das ganze Album will nicht so recht homogen erscheinen. Es hat Stärken und Schwächen, gute Momente und einzelne Songs, wo das stilistische Experiment nicht so gut funktioniert wie bei anderen. Technisch gut dargeboten ist es allemal, Fans des übergeordneten Genres werden sicher ihren Spaß daran haben, und wenn es DREAMSLAVE gelingt, alle ihre Einflüsse zu etwas wirklich Einzigartigem zu verschmelzen, dann wird man sicher noch von ihnen zu hören bekommen. Beim Gesang täte es ihnen sicher gut, sich eher festzulegen und die verschiedenen Varianten zu reduzieren. Die Gitarrenarbeit dürfte den Fan der härteren Gangarten eher langweilen, aber sie passt zum Stil der Band.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Join The Phantasy
02. The Dark Crusade
03. Masquerade
04. End Of Innocence
05. Voices Of The Depth
06. Torments
07. Doomsday
08. Wishes Of Revenge
09. Angel Requiem
10. Pirate's Anthem
11. The Vinland Saga
12. Eternitears
Band Website: www.dreamslave.net
Medium: CD
Spieldauer: 53:25 Minuten
VÖ: 21.06.2019

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