Munarheim - Nacht Und Stürme Werden Licht | |
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Review von Mandragora vom 29.06.2014 (6134 mal gelesen) | |
"Black Symphonic Folk Metal" ist das Genre, in welches sich MUNARHEIM selber einordnen. Dies klingt zunächst nicht spektakulär, aber die Jungs und Mädels aus Bayern treffen damit den Nagel auf den Kopf. Was dann dargestellt wird ist seit langem das eigenständigste Debüt, das ich seit langem zu hören bekommen habe. Die Rede ist hier von "Nacht und Stürme werden Licht". Spontan fällt mir kein geeigneter Vergleich ein, um die Scheibe vereinfacht zu beschreiben. Die Texte, die sich um innere Sehnsüchte, Naturromantik und Gesellschaftskritik drehen, sind mal modern und mal sehr prosaisch umgesetzt. Orchestrale Passagen werden dabei intensiv eingesetzt und treffen auf massive Blackmetal-Elemente, diese Aspekte harmonieren sehr gut mit dem eingesetzten Folk. Die orchestralen Einflüsse werden dabei nicht zu bombastisch und als Selbstzweck eingesetzt, sondern treten gerne dezent zurück, um die Atmosphäre geschickt festzuhalten. Auch die Keys kommen sehr gut rüber, ohne - was oft passiert - penetrant zu wirken. Die Songs beginnen manchmal zart instrumental und wirken sehr romantisch, mal wird direkt mit Blackmetal eingestiegen, der aufgrund des diffizilen Soundteppichs aber nichts an seiner Erdigkeit, aber auch Verspieltheit und Atmosphäre verliert. Es werden sehr viele Elemente des Gothic, Black Metal und Folk aufgegriffen, in die ideale Form gebracht und dann zu einer sehr einfühlsamen, eingängigen und mitreißenden Mischung verarbeitet. Dass es nicht an Abwechslungsreichtum mangelt dürfte damit klar sein. Die Vocals kommen mal clean und mal als Screams daher. Die Zusammenstellung wirkt dabei immer wieder überraschend, aber auch überraschend stimmig, wenn mal mit mehr Druck und mal filigran oder groovig die Songs rübergebracht werden. Von der Qualität her, würde der geneigte Hörer nie denken, es handele sich um ein Debütalbum. Die Produktion ist sauber, die Songs sind ideal aufeinander abgestimmt, perfekt umgesetzt und musikalisch wird echte Qualität geboten. Einen konkreten Anspieltipp kann ich daher gar nicht benennen, man sollte unbedingt das ganze Album auf sich wirken lassen. Eine Ausnahme bildet dabei allerdings die Coverversion von 'The Last Unicorn', das mir sehr konfus vorkam, dies mag aber auch daran liegen, dass ich den Film ein paarmal zu oft gesehen habe... Ich gebe zu, als ich zum ersten Mal die CD in der Hand hatte, erwartete ich das Übliche - erhalten habe ich jedoch das bisher meiner Ansicht nach beste Debütalbum des Jahres, das sich sowohl Anhänger der schwarzen Front, als auch romantisch oder weniger hart veranlagte Hörer gut geben können. Die Aussage "zu viele Köche verderben den Brei" trifft bei diesen acht Musikern definitiv nicht zu und ich bin gespannt, was als nächstes kommen mag. Ich bitte nur darum auf weitere Cover á la 'The Last Unicorn' zu verzichten. Für dieses Album gibt es jedenfalls die- selten eingesetzte - volle Punktzahl! Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Liberté 03. Terra Enigma 04. Was Weiland War 05. Mein Geist am Bächlein Ruht 06. Urkraft 07. Waldgeflüster 08. Lichtung 09. Zenit 10. Sternenwanderer 11. Träumerei 12. The Last Unicorn 13. Nachtmelodie | Band Website: www.munarheim.de Medium: CD Spieldauer: 48:24 Minuten VÖ: 22.02.2014 |
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