Ravenscry - 100 | |
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Review von Metal Guru vom 30.05.2020 (7713 mal gelesen) | |
RAVENSCRY sind eine frontierende Italienerin am Mikrofon und vier hintergrundierende Italiener an ihren jeweiligen Instrumenten. Diese fünf italienischen Individualisten machen zusammen - tataataaa - melodisches Metall. Der beigepackte Zettel gibt keinerlei Aufschluss darüber, wo genau sie herkommen, wie genau sie heißen, wer oder was genau sie musikalisch beeinflusst (hat). Das einzige mitgelieferte Gruppenbild MIT Dame zeigt eben genau DIE mit dunkler Walla-Walla-Mähne und irgendwelche austauschbaren Typen - ja, genau SO hab' ich mir genau DAS vorgestellt! Übrigens: Auf "100" wird nicht etwa gebarkt, gegrowlt oder gescreamt, sondern tatsächlich gesungen und das auch noch ausschließlich! Die italienische Sängerin singt in etwa wie sie aussieht: kalkuliert, kontrolliert, kühl (= irgendwie langweilig, aber irgendwie auch sexy). Die italienischen Instrumentalisten spielen songdienlich - WENN sie denn spielen (siehe hierzu auch den letzten Absatz). Na ja, und die Texte von Titeln wie beispielsweise 'Destination Nowhere', 'Light You Up' oder 'Paperboat' sind mir ehrlich gesagt piepenhagen ... "100" heißt RAVENCRYs 41:03 drehende und elf Songs umfassende 2020er-Scheibe. Bereits beim ersten Hören fallen zumindest mir mindestens drei Dinge auf: Erstens die konsequente Konzentration auf den häufig mehrstimmigen, immer melancholisch-melodischen, meist molligen Gesang (kann die Band DEN live reproduzieren?), zweitens die penetrant plastische Produktion (siehe auch hierzu den letzten Absatz) und drittens die Sackung sämtlicher selbstbefriedigender Soli (Ausnahme: Gitarrenspot in Track No. 11). Die Songs selbst sind allesamt relativ simpel gestrickt: Alibi-Intros, erkenn- UND nachvollziehbare Strophen, beiläufige Brücken, mitsingbare Refrains oder/und Teile davon mehrfach wiederholt, das Ganze elfmal und gut is'! Was beim Schnelldurchlauf, beim Scrollen 'to go' oder beim Skippen vom anderen zum einen Song vielleicht verwirrt: Manche Lieder scheinen wenn schon nicht identische, so doch reichlich ähnliche Intros zu haben (was sich sowohl auf die Instrumente als solche als auch auf die Klänge der Instrumente als auch auf die Tonarten bezieht) - DAS kommt jetzt nicht so gut ... Also eigentlich alles mittelmäßig ok, wenn da nicht diese peinliche Plastikproduktion wäre! Now what - might you ask - is a 'Plastikproduktion'? Well, a Plastikproduktion is a Produktion, die sich unüberhörbarerweise synthetischer Sounds, quantisierter/programmierter/getriggerter Trommeln und Becken und direkt ins Pult geklampfter Gitarren und Bässe bedient. Technische Anmerkung: Wer direkt ins Pult spielt und NICHT den 'analogen Umweg' über Bodentreter (= Effektgeräte), Vor-/Endstufen, Lautsprecher/Boxen, Mikrofonab-/Signalaufnahme und so weiter geht, spart nicht nur viel Zeit, Nerven und Geld, sondern auch vorprogrammierten (ha!) Ärger mit den musikresistenten Lieblingsnachbarn. Tatsächlich kann Mensch dieses Plastik nachts um drei mit mittelmäßig leistungsfähigem Rechner, einigen hippen Plug-Ins und geschlossenem Kopfhörer 'produzieren'! Dann klingeln die Klampfen eben wie Rasierapparate auf Sparspannung (110V), dann klötert das Klavier eben anschlagUNdynamisch und dann scheppert die Snare eben wie'n leeres Ölfass mit untergehobenem Schnarrenteppich - druff jeschissen! Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Maybe (3:22) 02. Binary (3:55) 03. The Gamer (4:09) 04. The Door Inside (3:02) 05. The Entertainer (4:58) 06. Destination Nowhere (4:45) 07. Light You Up (2:59) 08. Leader (3:12) 09. Paper Boat (3:24) 10. All My Faces (3:11) 11. The Gatekeeper (4:05) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 41:03 Minuten VÖ: 15.05.2020 |
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