Mark Slaughter - Halfway There | |
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Review von T.Roxx vom 03.06.2017 (5811 mal gelesen) | |
MARK SLAUGHTER is back! Für die jüngeren Leser, die nichts mit diesem Namen anzufangen wissen: Mark war und ist der Mastermind der nach ihm benannten Band SLAUGHTER, mit der er 1990 mit dem Debüt-Album "Stick It To Ya" gehörig Staub in der untergehenden Hair-Metal-Szene aufwirbelte. Vorher war er der Frontmann von VINNIE VINCENT INVASION. Mit SLAUGHTER veröffentichte der gute Mark bisher sechs Studioalben, zwei Live-Scheiben, eine EP und zwei Best-of-Kompilationen. Diverse erfolgreiche Singles wie z.B.'Fly To The Angels' und 'Days Gone By' dürften ihm neben den erfolgreichen SLAUGHTER-Alben gehörig Geld in die Kasse gespült haben. Mittlerweile arbeitet der gute Mark hauptsächlich als Synchronsprecher, außerdem komponiert er Musik für das Fernsehen und Filme; zu seinen ständigen Auftraggebern gehört der US-Fernsehsender Fox Sports. Aber nun hat er mit "Halfway There" sein erstes Soloalbum am Start und die Frage, die sich mir vorab stellt, lautet: Warum ein Soloalbum? In seiner Hauptband ist er doch auch fast ausschließlich für alle Kompositionen verantwortlich? Die aufkommende Vermutung ist, dass er auf dem Soloalbum etwas ganz anderes macht, als mit SLAUGHTER. Na gut, hören wir doch mal rein: Der Opener 'Hey You' startet ziemlich heavy und könnte auch aus der Feder einer Power Metal-Band stammen. Lediglich die Backing-Vocals und der Songtext passen nicht so ganz und haben eine leichte Hair-Metal-Schlagseite. Kompositorisch ist das Stück einen kleinen Tick härter, als das mir bekannte SLAUGHTER-Material, aber weist ansonsonsten typische Trademarks auf. Nur die typische Röhre von Mark kommt hier noch nicht so gut zur Geltung. Das folgende 'Devoted' drückt erneut ordentlich und ist ebenfalls ziemlich heavy. Wer hier nicht die Rübe im Takt schüttelt, bei dem stimmt etwas nicht. Aber auch hier sind die typischen (manchmal merkwürdigen) charakeristischen Bridges, die man von den alten SLAUGHTER-Scheiben kennt. Mit 'Supernatural' begeben wir uns so langsam endgültig in das gewohnte Fahrwasser, jetzt kommt die unverwechselbare Röhre von Mark auch wieder durch, der Chorus ist absolut typisch - ein grooviger, Blues-basierter Track, bei dem sich verzerrte Gitarren mit cleanen Gitarren abwechseln; ein typisch amerikanischer Gute-Laune-Track. Tut keinem weh, lockert aber jede Party auf. 'Halfway There' ist nicht nur der Titeltrack, sondern eine typische Ballade und eine Mischung aus 'Fly To The Angels' und 'Days Go By' - entsprechend darf natürlich das Piano nicht fehlen. Stimmlich präsentiert sich Mark hier endgültig wie Anfang der 90er. Textlich ist die Ballade ein bisschen ernster, aber auch das ist man von ihm ja gewöhnt und dafür habe ich die SLAUGHTER-Balladen schon immer geliebt, da sie einen Ticken weniger kitschig sind, als die von POISON & Co. Auf jeden Fall ist der Song großes amerikanisches Songwriter-Kino. Aber spätestens mit dem folgenden 'Forevermore' hat es mich dann gepackt. Gänsehaut, im Auto Fenster runter, Anlage aufdrehen und Sonnenbrille auf - der Song ist der absolute Hit des Albums. Wenn das eine Single-Auskopplung würde, würde es mich nicht wundern, wenn sie kommerziellen Erfolg hätte. Wenn die unzähligen erfolglosen Combos mal hören wollen, wie man erfolgreiche Songs schreibt, sollten sie sich den Song mal reinziehen und die sowohl einfachen, wie genialen Harmonien analysieren. Sehr geile (Halb?) Ballade mit ordentlich Bums. 'Conspiracy' ist wieder etwas druckvoller und ab hier kommt der schon immer bei MARK SLAUGHTER vorhandene Drang zu musikalischen Experimenten zum Vorschein. Musikalisch nicht schlecht, aber unter dem Strich nicht ganz mein Ding. In diesem Fahrwasser schwimmt leider auch 'Reckless', was mir noch weniger gefällt. 'Disposable' schickt sich am Anfang an, zum Gipfel der musikalischen Seltsamkeiten zu werden, bekommt aber dann die Kurve zu einer Ballade mit Streichern, schönen Harmonien und einem tollen Gitarrensolo. Dieser Track offenbart m.E. ein wenig den sympatischen, aber manchmal etwas seltsamen Humor von MARK SLAUGHTER; am Ende hört man einen Kinderchor...ähm, ja. 'Turn It' ist eine ordentliche Blues-orientierte Rock-Nummer. 'Not Here' erinnert am Anfang an die BEATLES und FREDDY MERCURY und ist die Abschluss-Ballade, die auch vor allem durch Hall-getränkte Blues-Gitarren geprägt wird. Fazit: MARK SLAUGHTER veröffentlicht mit "Half Way There" ein großartiges Album des Heavy-Rock, auf dem er all seine songwriterischen Facetten präsentiert. Das Album ist druckvoll produziert, man hört wirklich alle Instrumente problemlos raus. Für Hardrock-Fans ist dieses Album ein MUSS - und für SLAUGHTER-Fans sowieso. Kaufempfehlung definitiv erteilt. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hey You 02. Devoted 03. Supernatural 04. Halfway There 05. Forevermore 06. Conspiracy 07. Reckless 08. Disposable 09. Turn It 10. Not Here | Band Website: www.markslaughter.com Medium: CD Spieldauer: 42:17 Minuten VÖ: 26.05.2017 |
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