Nidingr - The High Heat Licks Against Heaven

Review von T.Roxx vom 12.02.2017 (6822 mal gelesen)
Nidingr - The High Heat Licks Against Heaven Die Norweger NIDINGR gibt es schon mehr als 20 Jahre (das erste Demo ist 1996 erschienen) - mit "The High Heat Licks Against The Heaven" erscheint jetzt allerdings erst ihr viertes vollständiges Album. Personell setzen sich NIDINGR aus einigen illustren Szene-Mitgliedern zusammen; Teloch (MAYHEM, GORGOROTH, GOD SEED) an der Gitarre, Destructhor (MYRKSKOG, MORBID ANGEL) ebenfalls Gitarre und backing vocals, SIR (GAAHLS WYRD, TRELLDOM, GOD SEED) am Bass, Myrvoll an der Schießbude und Cpt.Estrella Grasa, der den Gesang übernimmt. Daneben sind auf dem Album noch Garm (ULVER) und Myrkur (MYRKUR) mit gesanglichen Gastbeiträgen vertreten. Textlich dreht sich das Album um die nordische Mythologie und musikalisch bewegen sich die Herrschaften in einer Melange aus Black und Death Metal. Die Gastbeiträge von Garm und Myrkur verleihen dem Album stimmliche Abwechslung und dienen nicht nur dem Namedropping. Apropos MYRKUR: Die Tatsache, dass die Instrumentalfraktion gleichzeitig die Live-Besetzung von MYRKUR ist, dürfte neben Telochs Engagement bei MAYHEM einer der Gründe dafür sein, dass wir es hier erst mit dem vierten Studioalbum von NIDINGR zu tun bekommen.

Das Album wird von der Uptempo-Nummer 'Hangagud' eröffnet. Eigentlich ein Standard-Black Metal-Stück, was aber dann mit einem an neuere TSJUDER erinnernden Riff abgeschlossen wird. Schade - wenn das Riff als Hauptthema verwendet worden wäre, hätte mir der Song mehr gegeben. Der Gesangsstil von Cpt.Estrella Grasa erinnert doch sehr an SARKE, weshalb ich NIDINGR den Fans von SARKE schonmal ans Herz legen kann. Die Studioproduktion ist relativ roh, besonders der Klang der Drums ist durchaus noch ausbaufähig. 'Surtur' macht keine Gefangenen und ist musikalisch ein Bastard aus MAYHEM und SARKE. 'The Ballad Of Hamther' hat mit einer Ballade im musikalischen Sinne so überhaupt nichts zu tun. Auch wenn die Gitarren hier eher im Midtempo gehalten sind, werden die tonnenschweren Riffs durch energisches Schlagzeuggeprügel getragen - für mich der bisher stärkste Song mit dem ein oder anderen überraschenden Break. 'On Dead Body Shore' überrascht positiv mit einem melodiösen Thema, was an AMON AMARTH erinnert. 'Gleipnir' ist ein sehr minimalistisches Stück, was man am ehesten als Ballade beschreiben kann; es versprüht eine nebelige, geisterhafte Atmosphäre - der in allen bisherigen Liedern mitschwingende Hang zur Progressivität kommt hier bisher am deutlichsten zum Vorschein. Diese Progressivität kommt auch in 'Ash Yggdrasil' gut zur Geltung - wobei dieser Song hauptsächlich durch die fast schon sanften, warmen Vocals von Garm einen Kontrast zu den bisherigen Stücken darstellt. Auch die engelsgleichen Vocals von Myrkur in dem Abschlusstrack 'Naglfar Is Loosed' bringt noch einmal stimmliche Abwechslung mit sich.

Alles in allem ist "The High Heat Licks Against Heaven" ein recht oldschooliges Werk mit progressiven Einschlägen, was sich nicht auf eine bestimmte Richtung festlegen will und dadurch etwas sperrig wirkt. Die für meinen Geschmack etwas zu raue Produktion tut ihr Übriges dazu, dass sich die Veröffentlichung trotz großer Namen eher im Mittelfeld bewegt. Freunde der oben zitierten Bands können und sollten mal ein Ohr riskieren und sich ein eigenes Bild verschaffen.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Hangagud
02. Surtr
03. The Ballad Of Hamther
04. On Dead Body Shore
05. Gleipnir
06. Sol Taker
07. Ash Yggdrasil
08. Heimdalargaldr
09. Valkyries Assemble
10. Naglfar Is Loosed
Band Website: nidingr.no/
Medium: CD
Spieldauer: 41:44 Minuten
VÖ: 10.02.2017

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