Mordskog - XIII

Review von T.Roxx vom 05.01.2017 (5977 mal gelesen)
Mordskog - XIII Kleine Zeitreise gefällig? Norwegen, irgendwann in den 90ern. SATYRICON spielen Klassiker wie "Dark Medieval Times", "The Shadowthrone" und "Nemesis Divina" ein. In genau diesem musikalischen Umfeld bewegen sich MORDSKOG, die mit "XIII" ihren ersten Longplayer veröffentlichen. Allerdings kommen die drei Satansbraten nicht - wie ihre augenscheinlichen Idole - aus dem hohen Norden, sondern aus Mexiko. Dies allein verschafft dem Release einen recht exotischen Status. Aber die auf "XIII" enthaltene Musik hat so überhaupt gar nichts, was man auch nur ansatzweise mit Mexiko in Verbindung bringen könnte. Hier wird norwegischer Black Metal alter Schule zelebriert, von der ersten bis zur letzten Note. 'Lautum Novedialem' leitet das Album mit Spoken Words und geflüsterten Vocals ein, begleitet von Arpeggios und finsteren Drums. Ab der Hälfte des Songs entwickelt sich der Song zu einem finsteren Black Metal-Song, der tempomäßig aber insgesamt noch gemäßigt zu Werke geht. Insgesamt hat der Song etwas Verspieltes. Das kann man von 'Nascentes Morimur' nun so gar nicht sagen; in dieser Hymne erinnert mich so ziemlich alles an alte SATYRICON (um genau zu sein an 'Nemesis Divina'): die Rhythmik, die Vocals, die mit Hall versehenen Drums, einfach alles. Live kommt die Nummer bestimmt ziemlich gut. 'Aequo Pulsat Pede' startet mit einem hohen Tempo - Doublebass ist Trumpf. Im epischen Mittelteil wird das Tempo etwas runtergefahren und es kommen Keyboards zum Einsatz, was jedoch so gar nicht auf Kosten der Heaviness geht. Sehr gut! 'Pulvis Et Umbra Sumus' basiert musikalisch auf einem sehr primitiven Riff, wird aber durch die gut arrangieren Background-Vocals enorm aufgewertet. Ansonsten zeigt auch hier der Drummer, dass er offensichtlich über eine Menge Kondition verfügt. 'Mors Est Vitae Essentia' ist eine coole Black 'n' Roll-Nummer. Allerdings ist dem Tontechniker offenbar nicht aufgefallen, dass im Hintergrund irgendetwas störend fiept - ich tippe auf den Tonabnehmer einer Gitarre. Das trübt die ansonsten sehr gute Produktion von "XIII" ein wenig. 'Mors Est Vitae Essentia' ist eine absolute Walze, die jeden Moshpit zum Kochen bringt. 'Ad Me Venite Mortui' ist schnelles Gemetzel der alten Norwegen-Schule, hier werden die 90er mit jeder Note ausgeatmet - das ruhige Outro ist überraschend, passt aber gut ins Gesamtkonzept. 'C.A.M.' ist sehr überraschend, da es mit epischem Klargesang vorgetragen wird und von der Dramaturgie an VED BUENS ENDE erinnert. 'Mors Vincit Omnia' ist erneut eine tiefe Verneigung vor SATYRICON. Unweigerlich erinnern mich die Anfangsworte an Satyrs "This Is Armageddon" aus 'The Dawn Of A New Age'. Damit weiß der Kenner, was die Uhr hier musikalisch geschlagen hat. Bei dem Rausschmeißer 'Todos Ustedes Deben Mor' kommen anscheinend die besessenen Seelen der Musiker zu Wort. Ein gruseliges Outro, was durch den Sound einer Spieluhr die passende Untermalung erfährt.

MORDSKOG als puren SATYRICON-Ripp-off zu bezeichnen, wird ihnen nicht gerecht. Dass die Norweger einen großen Einfluss auf MORDSKOG hinterlassen haben, ist jedoch unbestritten. Wer norwegischen Black Metal der 90er Jahre liebt, sollte - nein muss - dieses Album der Mexikaner unbedingt antesten. Für diese Zielgruppe ist die uneingeschränkte Kaufempfehlung hiermit erteilt!


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Lautum Novedialem
02. Nascentes Morimur
03. Aequo Pulsat Pede
04. Pulvis Es Umbra Sumus
05. Mors Est Vitae Essentia
06. Ad Me Venite Mortuo
07. C.A.M.
08. Mors Vincit Omnia
09. Todos Ustedes Deben Mor
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:09 Minuten
VÖ: 06.01.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten