Obsolete Theory - Mudness | |
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Review von grid vom 16.07.2018 (4994 mal gelesen) | |
Immer wieder springen mich Alben an, bei denen mir sofort ein: "Verdammt, ist das klasse, das darf nicht untergehen!", durch den Kopf schießt. Dazu gehört ganz aktuell "Mudness" von OBSOLETE THEORY, denen bisher noch nicht die Aufmerksamkeit zuteilwurde, die sie verdient haben. Die Gründe dafür mögen so vielfältig sein wie die Menge der Veröffentlichungen, die jeden Monat wahrgenommen werden will. Weshalb OBSOLETE THEORY noch keinen hohen Bekanntheitsgrad erreicht haben, mag aber nicht nur an der Konkurrenz liegen, sondern auch daran, dass es das Sextett aus Mailand zwar seit 2010 gibt, es sich bislang jedoch mit Veröffentlichungen zurückgehalten hat und nur ein Demo und zwei Singles vorzuweisen hat. Nun aber, da der erste Langspieler vorliegt, gibt es keine Ausrede mehr, die Band unbeachtet zu lassen. Denn abgesehen von dem Fakt, dass OBSOLETE THEORY mit ihrem Langspieldebüt "Mudness" das Label My Kingdom Music von sich überzeugen konnten, erfuhren die Italiener darüber hinaus prominente Unterstützung, wie sie wohl nicht vielen Newcomern zuteilwird, da die Namen aufhorchen lassen. Mix und Mastering übernahm Øystein G. Brun (BORKNAGAR) im Crosound Studio in Bergen und das lebhafte Artwork gestaltete Jeff Grimal (THE GREAT OLD ONES). Das weckt Erwartungen und die werden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen, zumal sich, was recht schnöde auf Doomish Black Metal runtergebrochen ist, als ein faszinierendes Gebräu aus Post Black Metal, Death Metal und Doom entpuppt, das in sechs überlangen Songs voll und ganz für sich einnimmt und durchgehend fesselt. Die Lieder, oder besser gesagt die Epen, leben allesamt von einem faszinierenden Songwriting, das die Bausteine der Genre so anspruchsvoll wie leichthändig nutzt und in Szene setzt und jeglicher Verkopfheit ein Schnippchen schlägt. Ganz locker gestalten OBSOLETE THEORY den Weg in die Welt von "Mudness", in der sich nach und nach alle Ebenen der Schwere, Tiefe und Atmosphäre öffnen und entfalten und in denen sich die breite Palette der Einflussgeber spiegelt. BEHEMOTH, AGALLOCH, KATATONIA, SOLSTAFIR, ALCEST, ENSLAVED und OPETH haben Spuren in OBSOLETE THEORY hinterlassen, überdecken aber nirgends die Eigenständigkeit der Band. Natürlich stürmen die Gitarren, natürlich drücken Bass und Schlagwerk, natürlich gibt es zarte Passagen, wie das exquisite Glockenspiel zu Beginn von 'Sirius’ Blood', und natürlich frisst sich der Gesang durch die extremen Stimmlagen, wie der Klargesang völlig schwerelos den Einstieg in "Mudness" ebnet. OBSOLETE THEORY erreichen in ihren Songs allerdings eine emotionale Klangfülle, die eigene Wege geht und Wohlbekanntes mit spielerischer Leidenschaft mühelos überragt. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Salmodia III 02. Six Horses Of Death 03. Dawn Chant 04. Sirius’ Blood 05. The God With The Crying Mask | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 51 Minuten VÖ: 15.06.2018 |
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