Scorched - Ecliptic Butchery | |
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Review von Metal Guru vom 28.09.2018 (4276 mal gelesen) | |
![]() Die neun neuen Songs starten (Intro) mit einem fragwürdigen Fiepen/Piepen/Ziepen und stoppen (Extro) mit einer kopfkratzenden Klangcollage, die wie in einer leeren Lagerhalle her- und hingeschliffenes Schwermetall klingt. Dazwischen wird aber sowas von gemartert, gemetzelt und geschlachtet, dass die Erkennung/Identifizierung/Ortung einzelner Instrumente schwierig (wenn nicht unmöglich) wird. Ganz schlimm betrifft das Bass und Schlagzeug - die fallen nur auf (aka werden nur erkenn-, identifizier-, ortbar), wenn Gesang bzw. Gitarren zur Abwechslung mal die Klappe bzw. das Plektrum halten - was sie aber äußerst selten tun! Zwischen einigen (aber nicht allen) Songs tauchen zudem seltsame Soundschnipsel auf, deren Sinne und Zwecke sich mir (noch) nicht erschließen - sei es eine Wand aus Gitarrenrückkopplungen da oder eine von Nosferatu persönlich bearbeitete Dr. Böhm Orgel hier (Fragezeichen, Naserümpf, Stirnrunzel) ... Titel wie etwa 'Barbarous Experimentation', 'Blood Splatter Eclipse' oder 'Exhibits Of Torture' sagen mehr als tausend Texte und passen hervorragend zur Musik - oder umgekehrt: Weder melodisch noch rhythmisch noch solistisch veranstalten SCORCHED Grenzgehendes, Konventionensprengendes, Rekordverdächtiges und auch stimmlich gehen sie auf Nummer sicher, soll heißen: Grottentiefes Grunzen ohne erwähnenswerte Variationen fügt sich perfekt in den sich immerhin achtunddreißig Minuten und drei Sekunden dahinquälenden Krach. Apropos: Der Anfangsverdacht auf ein absolut amorphes Audiochaos verweichlicht sich nach und nach zugunsten einer end(zeit)lichen Ordnung - wenn man es denn schafft, "Ecliptic Butchery" mindestens dreimal (am besten mit dazwischenliegender Bedenkzeit) durchzustehen. Jeder Frau oder jedes Mannes Sache ist das sicher nicht, aber wie war das noch - alles kann, nichts muss? In diesem Sinne: durchhalten! "Ecliptic Butchery" featured Andrew Benenati (Bass), Federico Dimarco (Guitar), Steve Fuchs (Guitar), Matt Izzi (Drums) und Matt Kapa (Vocals). Eine solch 'normale' Besetzung deutet auf einen ebenso 'normalen' Sound hin, oder? Nicht so im Falle von SCORCHEDs "Ecliptic Butchery": Derbe, dicht und dumpf sind nur drei (von vielen verschiedenen) Vokabeln, die mir zur klanglichen Beschreibung dieser ekliptischen Fleischerung einfallen! Es sind also weniger die Kompositionen (die sind schön tot) oder die technische Umsetzung (die ist nicht ganz so schön, aber immerhin tot), sondern eher die Produktion (die ist weder schön noch tot, sondern einfach nur derbe, dicht und dumpf), die denkbare Details, dringenden Druck und durchause Dynamik zerstören - sehr schade und auf jeden Fall Grund für Tropfenabzug! Fünf davon täten der Band sicher unrecht, sieben davon glichen einer Realitätsverzerrung, aber sechs davon kann ich vertreten - was ich hiermit tue ... Gesamtwertung: 6.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blood Splatter Eclipse 02. Disfiguring Operations 03. Astral Savior 04. Bodies Collect 05. Exhibits Of Torture 06. Mortuary Of Nightmares 07. Darkness Infests 08. Barbarous Experimentation 09. Dissected Humanity | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:03 Minuten VÖ: 28.09.2018 |
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