Minatox69 - Collapse | |
---|---|
Review von Metal Guru vom 19.06.2020 (6288 mal gelesen) | |
MINATOX69 sind eine venezianische Thrash-Metal-Band, die sich im Jahre 2010 aus den damaligen Freunden Bozart (Gesang), Checco (Bass), Fox (Gitarre) und Tado (Schlagzeug) formierte. Wenig später rekrutierten die vier melodischen Italo-Thrasher noch ihren Krachkumpel Cupido an der zweiten Klampfe, veröffentlichten zu fünft zwei Full-Length-Alben und widmeten sich danach (seit ungefähr 2012) hauptsächlich dem Support schwermetallischer Szenegrößen wie AFTER THE BURIAL, LACUNA COIL, SEPULTURA und anderen. Wer die Band beziehungsweise die einzelnen Mitglieder fragt, warum sie (die Band) beziehungsweise die (einzelnen Mitglieder) während der fast achtjährigen Supportphase außer einer 2019er-EP keinen Audio-Output raugehauen haben, bekommt die Antwort vom beigepackten Zettel (Zitat): "Die Musiker waren Teil zahlreicher Nebenprojekte und sammelten Erfahrung". Ah, ich verstehe: Beipackzettel sammeln Erfahrungen, normale Menschen werden einfach nur erwachsen(er) ... "Collapse" nennt sich nach MINATOX69s Debüt "La Foca Nel Desserto" (2010), ihrem Zweitwerk "Hot Line" (2012) und der EP "Zero" (2019) nun ihre mittlerweile dritte Volle-Länge-Scheibe. Diese thematisiert in zehn Songs (= 34 Minuten und 54 Sekunden) Kriegstreiberei, Rassismus, Sozialkritik, Umweltverschmutzung und den Wahnsinn sozialer Interaktion in der Gegenwart(?). Titel wie zum Bleistift 'Can't Believe', 'Next Enemy' oder 'Plastic Apocalypse' tragen diesen temporären Themen plakative Rechnung, aber was ist mit dem Sound, wie klingt der kompositorische Kollaps? Kurzfassung: Analoge Menschen exekutieren an echten Instrumenten kompaktes/kontrolliertes/konzentriertes Geknüppel mit beeindruckenden Breaks, deftigen Doublebass-Ballereien, ruhelosen Rhythmuswechseln, unerwarteten Unisono-Linien und viel Verzerrung. Langfassung: Siehe Kurzfassung PLUS ein Gesang, der virtuos zwischen Bellung, Fauchung und Schreiung variiert und wohltuend wenig instrumentelle Selbstbefriedigung (= Soli). Weder die Band noch deren Output waren mir bis gestern auch nur annäherungsweise bekannt (= keinste Ahnung). Dann erhielt ich die MP3s, hab' sie mir mittlerweile dreimal reingeknetet und kann nun mit relativer Sicherheit sagen: Doch, die Italiener haben's drauf! Aggressiv (aber NICHT ätzend), intelligent (aber NICHT verkopft), laut (aber NICHT matschig) thrashen sie dem Hörer/der Hörerin venezianisches Melodic-Metall auf Fressen/in Mägen/um Ohren. DAS gefällt, DAS macht Spaß, DAS verspricht viel! Sieben Tropfen germanisches Blut für zehn melodisch-metallische Songs fünf italienischer Thrasher! Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Can't Believe (03:27) 02. Nothing New Under The Sun (03:20) 03. Collapse (03:30) 04. Frozen Blood (03:28) 05. Wht?!# (01:22) 06. Guilty (04:09) 07. Next Enemy (04:05) 08. Plastic Apocalypse (03:58) 09. Cupidity (04:22) 10. Cyrus (03:07) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 34:54 Minuten VÖ: 12.06.2020 |
Alle Artikel