Third Wave - Metamorphosis | |
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Review von Metal Guru vom 24.05.2019 (3764 mal gelesen) | |
THIRD WAVE sind fünf Typen, die sich 2015 zusammenschlossen, um die metallisch-moderne Musikwelt nicht etwa zu erobern, neu zu erfinden oder revolutionieren - sie zu bereichern aber auf jeden Fall. Ihr Erstlingswerk "How To Live Or Let Die" kam diesem Anspruch schon recht nahe, aber erst jetzt - vier Jahre später - zeigt die Band, was wirklich in ihr steckt: Ab und an akustische/eindeutig öfter elektrifizierte/sparsam solierende Gitarren, keine Keyboards, der andere schiefe Akkord da, der eine ungerade Takt hier, mal gesungene (eher seltene), mal gebrüllte (deutlich häufigere) Stimmen. Dazu eine agile, fantasievolle, präzise Rhythmusgruppe, bestehend aus einem zur Abwechslung mal bemerkbaren Bass und einem zum Großteil hyperaktiven Schlagzeug - alles scheinbar von analogen/lebenden/realen Menschen gespielt und von eben solchen aufgenommen (siehe hierzu auch*)! "Metamorphosis" als zweiter Output des Quintetts erweitert in elf Songs (= fünfundfünfzig Minuten und zehn Sekunden) diese metallisch-moderne Musik um rockige, progressive und eigenständige Elemente, wobei Songtitel wie 'Shifter', 'Fill In The Blank', 'Eclipse', 'Catharsis' oder 'Algorithm' anfänglich abstraktere, kältere, mathematischere Musik assoziieren als letztlich aus den Speakern in den Schädel schallt. Die definitiv gesang- und gitarrenlastige Scheibe generiert im Laufe ihrer Rotation - Technik hin oder her - eine recht organische, menschliche, hand- und fußgemachte Atmosphäre. Hierbei entspricht der prozentuale Anteil von Gebrüll und Gesang ungefähr dem von verzerrten und klaren Gitarren, also sagen wir mal 80:20 (Prozent), der von instrumentalisierter zu vokalisierter Mucke vielleicht 40:60 (auch Prozent). Anspruchsvolle (abschreckende?), fordernde (frickelige?), komplexe (komplizierte?) Kompositionen profitieren hierbei nicht nur vom akkuraten Spiel aller Beteiligten, sondern auch einer ebensolchen (akkuraten) *Produktion. Vokabeln wie Tiefenstaffelung, Stereopositionierung, Lautstärkebalance, Frequenzbelegung oder Effektierung scheinen weder für Strippenzieher/Techniker/Mischer Kai Stahlenberg und Sven Schornstein im Kohlekeller Studio noch für die Band Fremdwörter gewesen zu sein und so klingt sogar das mir vorliegende MP3 überdurchschnittlich sauber, dynamisch und ausgewogen - na, geht doch! Leider wird der gute bis sehr gute Anfangseindruck im Laufe der Zeit von einem (wie immer rein subjektiven) Umstand getrübt: Das Gebrüll/der Gesang nerven - zu viel (obwohl 'viel' NICHT zwangsweise = 'schlecht), zu oft (obwohl durchaus dosiert), zu monoton (obwohl manchmal mehrstimmig)! Macht aus anfänglichen/spontanen/ursprünglichen neun bis acht überlegte/unspontane/letztliche sieben bs sechs modern-metallische Blutstropfen, die ich hiermit vergieße ... Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Algorithm 02. Inheritance 03. Ruin 04. Catharsis 05. Shifter 06. Fill In The Blank 07. Slumber 08. Awakening 09. Eclipse 10. Access Denied 11. Metamorphosis | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 55:10 Minuten VÖ: 24.05.2019 |
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