Jack Frost - Mélaina Cholé

Review von des vom 03.01.2016 (6462 mal gelesen)
Jack Frost - Mélaina Cholé Eigentlich hatte ich ja geglaubt, dass sich JACK FROST schon aufgelöst haben. Seit 2008 gab es kein Studioalbum mehr von den Linzern und als ich sie 2013 mal als Vorgruppe zu YEAR OF THE GOAT bewundern konnte, wirkte die Truppe nicht wirklich motiviert, wenn auch musikalisch recht interessant. Daher ist die Überraschung groß, dass JACK FROST anno 2015 ein neues Studioalbum mit dem Titel "Mélaina Cholé" auf den Markt bringen. Dazu passt auch die Bandinfo, die da schreibt: "Mehr als zwei Jahre haben die Linzer mit derselben Disziplinlosigkeit wie Inkonsequenz am neuen Album gearbeitet und es im vollen Bewusstsein ihrer eigenen Unzuverlässigkeit schließlich selbst veröffentlicht."

Was klingt wie eine schwere Geburt, entpuppt sich als gelungene Geschichte: Der Titel "Mélaina Cholé", ein Wortspiel auf "Melancholie", ist Programm und die Nummern wie 'Half A Man' sind echte Gloom-Ohrwürmer. Düstere Stimmung prägt das Hörbild und Sänger Phred Phinster klingt wieder einmal wie eine Mischung aus Andrew Edlritch und Johnny Cash und prägt mit seinem eigenwilligen Gesang nachhaltig den Sound der Truppe. Vor allem der Opener 'Like Icons We Fall' ist ein sich dauerhaft festsetzender Ohrwurm. Eine extra coole Nummer ist auch 'Loser in Your Eyes', das mit einer schönen Leadgitarren-Melodie loslegt und als dunkle Gothic-Ballade mit herrlich herzschmerzigem Chorus endet. Anspieltipp sei auch 'Again And Again And Again', das neben einem Pianointro vor allem von einem BLACK SABBATH Riff angetrieben wird. Einzig 'My Baby Works In A Liquor Store' mag nicht so recht zu gefallen - musikalisch stimmungsvoll, aber der Text? Als Schlusspunkt folgt nochmals der 'Half A Man' in einem gekürzten Radio-Edit; bleibt zu hoffen, dass sich ein Radiosender findet, der die Nummer ins Programm nimmt; Easy Listening ist der wohl nicht.

Ich weiß nicht, ob es legitim ist, von einem Comeback zu sprechen, aber auf jeden Fall ist "Mélaina Cholé" eine hörenswerte Doom/Gothic-Platte, die die richtige Mischung aus düsterer Stimmung, mal flirrenden, mal bratenden Gitarren und coolem Gesang vereint. Dazu sind auch die Songs kompositorisch gesehen überwiegend sehr gelungen. Wer es ein wenig düster mag, sollte mal reinhören!

des

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Like Icons We Fall
02. No Place In The Sun
03. Half A Man
04. Loser In Your Eyes
05. She Must Come Down
06. Again And Again And Again
07. I Am Nothing
08. My Baby Works In A Liqour Store
09. Half A Man (Radio Edit)
Band Website: www.jackfrost.at
Medium: CD
Spieldauer: 42:00 Minuten
VÖ: 18.12.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten