Vanir - Sagas | |
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Review von Zephir vom 10.04.2022 (6387 mal gelesen) | |
Der nordische Eissturm kommt aus Dänemark: VANIR präsentieren ihr sechstes Studioalbum mit dem monumentalen Namen "Sagas". In ihrem Heimatland eine echte Größe des Viking Metal, stehen die Dänen hierzulande im Schatten der schwedischen Kollegen AMON AMARTH und vermutlich auch hinter dem Siegesglanz der Finnen ENSIFERUM. Dabei fahren auch VANIR das ganze Geschütz an schwerem Riffing, deathigen Vocals, Drumdonnerwetter und natürlich viel Edda-Mythos auf, um die Wikinger aller Länder endlich auch unter ihrem Banner zu vereinigen. Nachdem der Vorgänger "Allfather" (2019) bei den Sachverständigen eher gemischte Gefühle hinterlassen hatte, soll "Sagas" nun jedenfalls ein wahrer Thorshammer werden. Was kriegen wir also zu hören? Das Album startet mit 'Day Of Reckoning' überraschend alternativ, Erinnerungen an KROMLEKs 'Finis Terrae' werden wach, was zum einen an dem leicht urbanen Einschlag liegt, den die elektronisch bearbeiteten Vocals assoziieren lassen, zum anderen an der endzeitmäßig klagenden Gitarre. Der Eindruck hält sich aber im weiteren Verlaufe nicht; mit Songs wie 'Black Clad' geht es durchaus wieder traditioneller im Death-Viking-Gewand zu Werke. Gleichwohl oder vielleicht auch deswegen fällt es VANIR mit "Sagas" insgesamt etwas schwer, die nötige Eigenständigkeit zu entfalten. Ein gekonnter Kracher ist das Album allemal, und mit 'Battle Of Middle-Earth' verlassen VANIR sogar das Terrain der nordischen Mythologie, um den Großmeister des High Fantasy zu ehren. Anders als bei Kollegen des episch-orchestralen Metals entwickeln sich hier fies verminderte Riff-Akkorde gemeinsam mit einer grunzend-growlenden Roughness, die so manche auf dem Markt kursierende pathetische Huldigung des Donnergotts in den Hintergrund rücken lässt. Interessanterweise ist das komplette Werk inspiriert von den Gestalten der Nornen und zeichnet sich immer wieder durch feminine Züge in den Lyrics aus. Hier gilt es also, genau hinzuhören oder nachzulesen, wenn man sich auf "Sagas" richtig einlassen möchte; das Coverartwork vom Bassisten Lars Bundvad weist den Weg. Diese Info könnte übrigens die ansonsten etwas fremdkörperhaft wirkenden, immer wieder eingesprengten kurzen "ah-ah"-Background-Chöre erklären, die man ansonsten eher aus dem Segment des symphonischen Female Fronted Metal kennt. Vielleicht korrigiert sich damit auch nochmals der erste Eindruck, dass das Album im guten Durchschnitt befangen bleibt. Reinhören sollten alle eingefleischten Wikinger auf jeden Fall; mit "Sagas" können VANIR selbstbewusst die Fahnen schwenken. Für Neulinge bietet sich der melodische Ohrwurm-Anwärter 'Gods Of War' als Anspieltipp an. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Day Of Reckoning 02. Black Clad 03. See The Dragons Ride 04. Dødsfærd 05. Eindriði 06. Sessrúmnir 07. The Bounty Of Flesh And Bone 08. Æresstrid 09. Battle Of Middle-Earth 10. Andvari’s Curse 11. Gods Of War 12. Visdomsmjøden | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 59:34 Minuten VÖ: 11.03.2022 |
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