Hostia - Carnivore Carnival

Review von Opa Steve vom 03.10.2021 (4881 mal gelesen)
Hostia - Carnivore Carnival Erster Gedanke: Mann, die klingen echt polnisch. Irgendwie haben die Polen ja eine ganz eigene Drum-Produktion. Man kennt das von BEHEMOTH, aber auch von VADER. Schön satte und mittig drückende Blasts ohne Klickklack auf der Doublebass. Und verdammt energisch gespielt. Und mein zweiter Gedanke: Was ein großartiges Gebolze! Das Quartett mit den groben Kartoffelsäcken über der Visage umschifft zielsicher alle potenziellen Peinlichkeiten, die man sich im Extreme Metal als Patzer leisten kann. Namentlich wären das unmotivierte Breaks, die die Härte rausnehmen, zu viel sinnlose Harmonie oder chaotisches Gebretter ohne Druck. Nein, HOSTIA sind nicht nur hyperbrutal, sondern beweisen auch ein sehr tightes Zusammenspiel. Dieses Gewitter aus Death und Grind ist perfekter akustischer Krieg, dazu noch in einen Mördersound gegossen. Die Titel kommen maximal auf zwei Minuten pro Stück, und selbst im gehobenen Midtempo-Drive (was für "Carnivore Carnival" tatsächlich eher langsam ist) sind HOSTIA eine Abrissbirne, wie man an 'Fire Walks With Me' oder 'Jaon's Cardio' gut erkennen kann. St. Sixtus am Mikrofon beherrscht das Gebrüll eines ausgewachsenen Braunbären und zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Trotz des finsteren Images kommt auch ein grobschwarzer Humor nicht zu kurz, wie man an gelegentlich lustigen Auflockerungen in den Songs oder an Titeln wie 'Witchfucker' oder 'Dance4Jesus' erkennen kann. Die Songs sind auch in der Reihenfolge perfekt aufeinander abgestimmt, da die etwas langsameren Titel vor allem in der ersten Hälfte eingestreut werden und die Scheibe danach immer brutaler und härter wird. Der Titelsong beginnt mit einem Snarewirbel und entpuppt sich als olympiareifes Grindstück vom Feinsten. Bei 'Death By Sawing' kreist die Faust und streckt alles nieder, was sich zu nah an den Radius wagt.

Anspieltipp: Eigentlich alles - außer vielleicht 'God's Coffin', welches ein bisschen arg stumpf rüberkommt. Bei verbleibenden 16 hochkarätigen Abrissbirnen ist das aber gut zu verschmerzen. "Carnivore Carnival" sind 24 Minuten Alarmstufe Rot und ein Festmahl für jeden Fan der extremeren Spielarten.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. He Loves You
02. Slaves
03. Krasnodar Kitchen
04. Grind The Filth
05. Fire Walks With Me
06. God's Coffin
07. Jaon's Cardio
08. Witchfucker
09. We Did It
10. Have A Faith
11. No Longer
12. Carnivore Carnival
13. Wild Hunt
14. Chvrch Bvrner
15. Death By Sawing
16. Dance 4 Jesus
17. Panzer Church
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 23:52 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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