Glass Hammer - Culture Of Ascent

Review von JoS vom 18.12.2007 (6453 mal gelesen)
Glass Hammer - Culture Of Ascent Es ist absolut unglaublich. Da gibt es eine Band schon fast drei Jahrzehnte und sie ist noch nicht zu mir durchgedrungen. Besonders unglaublich in diesem Falle, weil GLASS HAMMER auf ihrem neusten Output wahrlich kreative, ausgereifte und vor allem extrem abwechslungsreiche Sounds bieten. Knapp 70 Minuten musikalischer, oder stellenweise eher atmosphärischer Wahnsinn, auf dem Niveau nur weniger Progbands der 70er Jahre. Am ehesten fallen mir hier Vergleiche mit ALAN PARSONS PROJECT oder SUPERTRAMP-Werken wie "Crime of the century ein“, vielleicht noch mit leichtem SAGA-Schlag, aber gleichzeitig doch mit ordentlichen Rockansätzen a la VANILLA FUDGE oder LED ZEPPELIN.

Die Songs an sich entwickeln dabei, trotz Überlänge und sehr vielen verschiedenen Parts, eine gewisse Beständigkeit in sich und fallen deswegen extrem angenehm auf und wirken nicht wie aneinandergereihte Riffs um Songs im zweistelligen Minutenbereich zu kreieren.

Der Opener 'South side of the sky’ besticht dabei vor allem durch aufreizende Keyboardparts in Kombination mit ruhigen Gesangseinlagen verschiedener Art, durchbrochen durch Instrumentalisierungswechsel und variierende Overdubs während 'Sun song’ mit starken variablen, virtuosen Gitarrenparts a la SUPERTRAMP, und sehr aufwändigen und oftmals gegenläufigen Instrumentalparts.

'Life by light’ zeigt sich balladesk, anfangs sehr eingängig, im Verlauf vor allem groß und überwältigend, absolut einnehmend und ohne Kitsch irgendwie fantasievoll, eigentlich einfach nur großartig. Im krassen Gegensatz dazu steht das stellenweise düstere, vom Gitarrensound dominierte, allerdings nicht weniger atmosphärische 'Ember without name’. Es ist ein wenig so, als würde auf Bach Wagner folgen. Beides an sich unvergleichbar, dennoch beides genial und einnehmend.

Am interessantesten für mich ist jedoch der längste Track des Albums, das fast 20-minütige 'Into the air’. Extremst abwechslungsreich, nie langwierig und vor allem schwankend zwischen verschiedenen Emotionen, mit zahlreichen Lautstärkewechseln, Tempiwechseln, eingängigen Parts, Steigerungen und allem was ein 10 Punkte Song einfach so braucht. Nebenbei werden in diesem Stück auch die interessantesten Effekte benutzt.

Auch wenn der Rausschmeißer 'Rest’ natürlich nicht das Level des Vorgängers halten kann, gibt es hier mit dem kürzesten Stück noch einen ganzen Packen Atmosphäre und Melodie zum Abschluss. Mit Sicherheit der eingängigste Song des Albums.

Wenn ich zehn Punkte für ein Album geben würde, so wäre dieses mit Sicherheit die Zeit wert gewesen, darüber nachzudenken, so jedoch entscheide ich mich für eine Punktzahl die ich auch erst zum zweiten Mal gebe, welche aber noch Platz nach oben lässt, denn hier einen Test-of-time zu machen ist einfach fast unmöglich. Dennoch einer meiner Mitanwärter auf das Album des Jahres!


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. South Side Of The Sky
02. Sun Song
03. Life By Light
04. Ember Without Name
05. Into Thin Air
06. Rest
Band Website: www.glashammer.com
Medium: CD
Spieldauer: 69:11 Minuten
VÖ: 23.10.2007

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