Life Of Agony - A Place Where There's No More Pain

Review von des vom 29.04.2017 (6543 mal gelesen)
Life Of Agony - A Place Where There's No More Pain LIFE OF AGONY hatten eigentlich schon eine Weile nichts mehr von sich hören lassen; das letzte ALbum "Broken Valley" datiert schon mit 2005, und ein richtiger Megaseller war er auch nicht und von den Kritikern geliebt schon gar nicht. Noch weiter in der Zeit zurück geht es allerdings, wenn man an das gern gehörte Debüt "River Runs Red" zurückdenkt, hat die Platte doch schon 1993 das Licht der Welt erblickt. Gebeutelt war die Band in den letzten Jahren allerdings nicht nur künstlerisch, sondern auch geprägt von der Sinnkrise ihres Sängers Keith Caputo, der sich so um 2011 oder 2012 herum als transgender outete und als Mina Caputo wiedergeboren wurde. Allerdings waren die Bandmitglieder auch in der Zeit, in der LIFE OF AGONY Lücken in der Biographie aufweisen, nicht ganz untätig. Vor allem Caputo veröffentlichte mehrere Soloplatten, die im Gegensatz zum metallischen Anstrich von LIFE OF AGONY eher dem melancholischen Rock zuzuordnen sind, vor allem das formidable "Dies Laughing" sei hier empfohlen.

Doch seit einigen Jahren kann man LIFE OF AGONY wieder auf den Bühnen dieser Welt bewundern und mit "A Place Where There’s No More Pain" wird nun auch der lang fällige Dreher nachgeschoben. Und es sei gesagt, die CD ist gut geworden; sicher, auf den ersten Hörgang fehlt der große Ohrwurm, aber nach wenigen Durchläufen entfalten sich die Perlen wie 'Right This Wrong' mit dem eingrägsamen und um sich rotierenden Riff. Handwerklich ist alles top; der Sound ist modern und kernig, die Band spielt perfekt und auch Mina hat nach wie vor diesen melancholischen Unterton in ihrer Stimme, der LIFE OF AGONY-Platten so eigen macht und auch perfekt zu den etwas düsteren Texten passt. Stilistisch hat man LIFE OF AGONY schon sanfter erlebt; die neue Platte rockt ordentlich und rifft deftig - bei 'Dead Speak Kindly' wird es in der Strophe gar doomig. Eine richtig coole Nummer und bester Song der Platte ist 'A New Low', die genau so klingt, wie man es sich ob des Titels vorstellen würde. Auf eine tiefe, schleppende Strophe mit gedoppeltem Gesang folgt ein Refrain, in dem Caputo sich so richtig austobt. Unter die Haut geht auch 'Song For The Abused', in dem Mina Caputo wieder mit der vollen Bandbreite an Emotionen spielt. Eine richtige Ballade gibt es auf "A Place Where There’s No More Pain" eigentlich nicht; das abschließende 'Little Spots Of You' wirkt eher wie eine rezitierte düstere Kurzgeschichte.

LIFE OF AGONY sind wieder zurück, und zwar standesgemäß. Wer die Band schon immer mochte, kann zugreifen. Wer auf knackigen (Alternative-)Metal steht, aber die Band bisher irgendwie versäumt hat, sollte ein Ohr riskieren. Und wer es ruhiger und oft schräger mag, sollte einmal im Backkatalog von Caputos Solopletten wühlen.

des

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Meet My Maker
02. Right This Wrong
03. A Place Where There's No More Pain
04. Dead Speak Kindly
05. A New Low
06. World Gone Mad
07. Bag Of Bones
08. Walking Catastrophe
09. Song For The Abused
10. Little Spots Of You
Band Website: www.lifeofagony.com
Medium: CD
Spieldauer: 41:00 Minuten
VÖ: 28.04.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten