Joyless Euphoria - Dreaming In Ultraviolet

Review von Zephir vom 12.02.2019 (5082 mal gelesen)
Joyless Euphoria - Dreaming In Ultraviolet Post Black Metal hat viele Gesichter - aggressive und nachdenkliche, depressive und verträumte, urbane und eskapistische. JOYLESS EUPHORIA gehören offenbar zur dunklen, melancholischen Sorte. Das leicht proggige Albumcover trügt; das Zweitwerk der Österreicher bringt wenig Licht und hüllt sich viel in Schatten. Inhaltlich widmet sich "Dreaming In Ultraviolet" tragischen Themen wie Selbstmord und Verlust, wobei Gründungsmitglied Martin Baumgartner gemeinsam mit Vokalist Lorand Koncz und dem neuen Drummer Kevin Franda den Sound im Vergleich zum 2017er Debüt "Joyless Euphoria" noch verfeinern konnte.

Schnelles Aggro-Riffing, Blast-Geknüppel und ausladende Wutschreie erinnern an HARAKIRI FOR THE SKY, Samples aus verzerrten Sprachaufnahmen lassen unwillkürlich an THRÄNENKINDs "The Elk" (2013) denken - so begegnet uns gleich der Opener 'Dissociation'. Mitunter bewegen sich JOYLESS EUPHORIA auch in Alternative-artigen Gefilden ('Shoreline'), und der Eindruck, HERETOIR oder gar ANATHEMA könnten Vorbild gewesen sein, verstärkt sich mit den entrückten Clean Vocals ('Grave Hotel'). Trotz dieser zeitweilig aufleuchtenden Einsprengsel bleibt das Album ein Depri-Werk ersten Ranges, woran uns der verzweifelte Rausschmeißer 'About Me' erinnert, in dem sich Koncz noch einmal so richtig die Seele aus dem Leib schreit. Das Ausfaden der leicht verträumten letzten Gitarrenklänge rettet die einsam verlorene Hörerschaft dann auch nicht mehr aus der Hoffnungslosigkeit.

"Dreaming In Ultraviolet" ist ein starkes Werk, dessen gelegentliche Produktionsschwächen (mitunter klingt die Mischung ein wenig schrammelig) vielleicht gar keine Schwächen sind, sondern den schwarzmetallischen Charakter vielmehr unterstreichen. Konzeptionell haben die Österreicher in jedem Falle ganze Arbeit geleistet, die sich Fans von Vertretern wie ANOMALIE, KING APATHY oder der oben genannten Bands einmal zum schweren Gemüte führen sollten.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dissociation
02. The Orator
03. Desperate Euphoria Part 1
04. Shoreline
05. Grave Hotel
06. The Rotary
07. About Me
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:00 Minuten
VÖ: 15.02.2019

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