Unhold - Here Is The Blood

Review von Zephir vom 26.11.2018 (5439 mal gelesen)
Unhold - Here Is The Blood UNHOLD, die Schweizer Formation, deren Namen man interessanterweise gleichermaßen deutsch wie englisch aussprechen kann, bereichert den Sludge-Noise-Markt nunmehr seit einem Vierteljahrhundert. Auf dem fünften Full-Length-Output beweist das Quintett einmal mehr, dass Sludge durchaus progressiv sein kann: "Here Is The Blood" ist in seiner Grundsubstanz ein schwerer, zäher Trümmerbrocken aus gemäßigtem Tempo mit gleichsam behäbigem wie aggressivem Riffing und wütendem Gebrüll (je nun, UNHOLD teilten auch schon mit Größen wie CROWBAR die Bühne). Die Schweizer unterfüttern ihren Sludge Metal dabei aber immer wieder mit mal gefälligen, mal dem gewohnten Hörverhalten sich widersetzenden Harmonien - die Eingangstracks 'Attaining The Light' und 'Convoy' sind wohl ein Paradigma dieser Mischung. Zuweilen finden wir uns in instrumental stark zurückgenommenen, mystisch-lyrischen Passagen wieder, wie zu Beginn von 'Deeper In'. 'Curse Of The Dime' ist wiederum in seinem harmonisch-melodischen Gefüge ans populäre Genre angelehnt und klingt mit dem zeitweise eingesetzten mehrstimmigem Cleangesang eher nach Radiorock der erwachsenen Sorte.

Ungewöhnlich für die Sparte sind selbstredend auch die femininen Vocals, die seit "Towering" (2015) Miriam Wolf beisteuert. (Der Rest der Besetzung ist mit den zwei Gitarristen Thomas Tschuor und Philipp Thöni, die ebenfalls vokal aktiv sind, sowie Bassist Reto Wittwer und Drummer Daniel Fischer recht genrekonform.) In 'Hunter' trifft uns eine ordentliche Portion Stoner-Psychedelik, während das ätherische Intro von 'Pale' als Post-Metal durchgeht, der aber gleich darauf wieder von der Sludge-Walze überrollt wird. Bis zur Verwirrung rhapsodisch-progressiv gibt sich 'Altar', wohingegen Rausschmeißer 'The Chronic Return' mit sanften Piano-Tunes seine Hörerschaft in Melancholie entlässt.

Fazit: Es wird nicht langweilige auf UNHOLDs jüngstem Album. "Here Is The Blood" ist in seiner experimentierfreudigen Brachialgewalt zu empfehlen für Fans von NEUROSIS, CULT OF LUNA und dergleichen - als Anspieltipps seien an dieser Stelle 'Convoy' und 'Altar' genannt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Attaining Thwe Light
02. Convoy
03. Deeper In
04. Curse Of The Dime
05. Hunter
06. Pale
07. Altar
08. The Chronic Return
Band Website: www.unholdmusic.ch
Medium: CD
Spieldauer: 48:24 Minuten
VÖ: 09.11.2018

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