Phosphor - Traum/Zeit

Review von Rocko Flanell vom 24.02.2016 (5525 mal gelesen)
Phosphor - Traum/Zeit Ich gebe es zu, ich hab mich von vorne bis hinten in die Irre führen lassen, beziehungsweise, bin vor dem ersten Hören mit völlig falschen Vorstellungen an die Band herangegangen. Dieser erste Eindruck, spielt dann leider wohl auch eine Rolle bei meiner Beurteilung, was mir irgendwie leidtut für die Jungs. Was will ich damit eigentlich sagen? Nun ja, PHOSPHOR haben mit ihrem Album "Raum/Zeit" inklusive des wirklich tollen Covers, was voll meinen Geschmack trifft, gänzlich andere Erwartungen an ihre Musik geschürt. Ich dachte an Weltraum, unendliche Weiten, an sphärische Melodien, und Klangwelten zum Verlieren ... Und was bekomme ich bei PHOSPHOR? Harten Deutschrock. Die Art von Musik hat es bei mir eh schon oft schwer, da man da zu oft schon zu viel Mist gehört hat und ebenfalls mit Vorurteilen an die Sache rangeht. PHOSPHOR haben es sich somit nicht unbedingt leichter gemacht.

Die Band kommt aus Süddeutschland, genauer Regensburg und Umgebung und hat sich erst 2015 gegründet. "Raum/Zeit" ist das Debütalbum der Band, man bewegt sich auf den Pfaden der harten deutschen Rockmusik. Insgesamt gibt es zwölf Tracks auf der Platte, allesamt in deutscher Sprache mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 54 Minuten. Wir haben eine ordentliche Gitarrenwand und ein paar Keyboardsounds sorgen für ein wenig zusätzliche Farbe, während der Bass im Hintergrund vor sich herbrummt. Handwerklich ist soweit alles okay. Es gibt ein paar nette Melodien, die tatsächlich zum Mitpfeifen einladen. Schon ein bisschen poppig stellenweise, aber das muss nicht schlecht sein. Worauf ich gar nicht klarkomme, ist Sänger und Bandleader Ben Richter. Er klingt für mich so, als wenn Bela B. versucht den Lindemann zu machen, nur ohne Berliner Schnauze und rollende Rs. Ich weiß nicht, ob klar wird was ich meine. Hört euch einfach mal 'Spielverderber' an, da fiel es mir besonders auf. In dem Song gab's dann auch gleich noch so 'nen "pfiffigen" Off-Beat-Part, zusammen mit dem Text fegt da doch ein ganz schön punkiger Wind durch den Raum. Wo wir gerade bei den Texten sind: Es gibt kaum bis keine Überraschungen, sie wirken in meinen Ohren manchmal sogar ein wenig holprig ('Halt Mich').

Mein Favorit ist der letzte Song 'Raum Und Zeit', in dem sich die Band Zeit lässt Stimmung aufzubauen, man wird an die Hand genommen und durch den Song geführt, es gibt eine kontinuierliche Steigerung. So gefällt mir das. Los geht's hier mit fast cleanen Gitarren und Gesang. Leider fallen da dann auch kleinere Schwächen beim Sänger auf. Es passt irgendwie nicht an ein paar Stellen. Ich würde mich freuen, wenn die Band so weitermachen würde, und sich von den kurzen Songs verabschiedet. Denn die klingen wie bei den meisten anderen Bands auch ...

Gruß Rocko Flanell

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Schwerelos
02. Samhain (Komm Mit Mir)
03. Spielverderber
04. Lebewohl
05. Kreis Der Ewigkeit
06. Halt Mich
07. Woge Auf Woge
08. Schlachtruf
09. Für Dich
10. Nichtigkeit
11. Weg Des Herzens (R/Z Edit)
12. Raum Und Zeit
Band Website: www.phosphor-music.de
Medium: CD
Spieldauer: 54 Minuten
VÖ: 19.02.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten