Cory Marks - Who I Am | |
---|---|
Review von Stormrider vom 18.09.2020 (7543 mal gelesen) | |
Country oder auch Country Rock konnten hierzulande ja nie wirklich Fuß fassen. Klar, den späten JOHNNY CASH verehren mittlerweile Legionen von Leuten (und das auch zu Recht, wie ich finde), aber dennoch ist der richtige Redneck-Sound in Europa nie zur Größe gewachsen wie in God's Own Country. Nun versucht der junge Kanadier (! nein, kein Ami) CORY MARKS, seine Duftnote zu setzen. Und ich bin mir sicher, dass er das auf der anderen Seite des großen Teiches auch schaffen wird und mehr Potenzial hat, als nur eine Eintagsfliege zu sein. Denn das Debütalbum "Who I Am" bietet so ziemlich alles, was es braucht, um jede Menge Radio-Airplay zu bekommen. Egal ob reiner Country oder Lagerfeuerballade oder stampfiger Country-Rock, alles ist vertreten und wurde von Kevin Churko in einen modernen und zeitgemäßen Sound gegossen. Alleine an dieser Produzentenwahl für ein Debüt merkt man, wohin die Reise für CORY MARKS gehen soll. Möglichst weit nach oben, denn der Knöpfchendreher hat unter anderem schon für OZZY und FIVE FINGER DEATH PUNCH gearbeitet und auch 'The Sound Of Silence' in der DISTURBED-Version zu verantworten. Schon der Opener 'Devil's Grin' lädt direkt zum massiven Aufstampfen ein und die Ohohoo-Chöre lassen sich direkt mitsingen. Rein in die Boots und ab aufs Ross würde ich sagen. Das folgende 'Outlaws & Outsiders' hat dann gleich ein Trio an hochkarätigen Gästen parat. Neben Ivan Moody sind noch Travis Tritt und Mick Mars am Start, dabei erinnert mich der Song irgendwie immer mal wieder an 'Black Lung Heartache' von Joe Bonamassa. Der Einstieg in "Who I Am" ist damit schon mal fulminant. Danach wird es mit 'Good To Be Us' etwas beliebiger. Das ist typischer Südstaaten-Redneck-Sound. Aber da sich Cory selbst als solcher bezeichnet, sollte man das nicht negativ werten. Aber natürlich darf am Lagerfeuer eine Ballade nicht fehlen, und diese kommt dann mit 'Another Night In Jail' auch zeitnah, etwas tränentreibender finde ich hingegen sogar 'My Whiskey, Your Wine'. Da sieht man sich vor dem geistigen Auge dann wirklich im Saloon. Die nun angeführten Stilmittel ziehen sich dann auch durch die nächsten Songs. Alles gut gemacht, top produziert und immer mit einem Auge auf die US-Charts. In den besten Momenten erinnert es an die grandiosen BLACKBERRY SMOKE oder BLACK STONE CHERRY. Das Ende des regulären Albums ist dann ein wirklich schönes Duett mit Lzzy Hale. Es hat nicht ganz den Charme, den KID ROCK damals mit SHERYL CROW in 'Picture' verbreiten konnten. Aber dennoch ist 'Out In The Rain' ein wirklich hörenswertes Duett. Wieso man 'My Whiskey, Your Wine' in nahezu identischer Version nochmal als Acoustic-Version draufpackt, erschließt sich mir nicht, ist aber am Ende auch egal. Für den europäischen Markt wird CORY MARKS am Ende einfach zu viel Country in seinem Sound haben, wobei man ihm zugutehalten muss, dass er auch das Rocken wirklich draufhat und man ihm die erzählten Geschichten in den Songs abkauft. Ich hoffe zwar, dass er nicht ganz so viel trinkt, wie die Songs einen glauben machen, aber authentisch kommt das alles schon rüber. Wer sich in den genannten Referenzen wiederfindet, der macht mit "Who I Am" nichts falsch und ist vielleicht von Anfang an dabei, wenn jemand in den USA groß wird, oder es zumindest werden könnte. Darauf einen Whiskey ... Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Devil's Grin 02. Outlaws & Outsiders 03. Good To Be Us 04. Blame It On The Double 05. Another Night In Jail 06. Who I Am 07. Drive 08. Better Off 09. My Whiskey, Your Wine 10. Keep Doing What I Do 11. Out In The Rain 12. She’s Hollywood (Bonus) 13. My Whiskey, Your Wine (Acoustic Version) (Bonus) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: VÖ: 07.08.2020 |
Alle Artikel