Orm - Ir | |
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Review von grid vom 01.09.2019 (5152 mal gelesen) | |
Simon Sonne Andersen und Theis Wilmer Poulsen (beide Gitarren, Gesang), Troels Cort Nielsen (Bass) und Adam Schønemann (Drums) haben BY THE PATIENT auf Eis gelegt und stellen ihre musikalische Kompetenz ganz in den Dienst vom ORM. Diese Band gründeten sie im Jahr 2015, veröffentlichten noch im selben Jahr das erste Demo, zwei Jahre später folgte neben einer Single der erste selbstbetitelte Langspieler, der sich für Freunde des norwegisch inspiriertes Schwarzmetall empfiehlt. Auf der einen Seite rau und ruppig und auf der anderen episch und melodisch, mit einem nicht zu unterschlagenden Anteil erhabener Riffs, gewaltigen Blasts, weihevollem Kirchenchorgesang, melancholischen Akustiksaiten und dabei den Tacho immer schön hoch und runter. Ein verdammt vielseitiges Werk, das (noch) als Vinyl (inklusive Download) als auch nur digital zu haben ist. Nun gibt es mit "Ir" den Nachfolger und der präsentiert nicht mehr fünf Songs wie der Vorgänger, sondern zwei fette Epen. 'Klippens Lyse Hal' hat kein Intro. ORM schleichen sich langsam an, fallen mit der Tür ins Haus und zerlegen mir nichts, dir nichts die Hütte. Der oldschoolige Sound begeistert auf Anhieb und bei aller Rasanz präsentieren sich die Dänen eingängig as fuck. Ein kurzer Break zum Durchschnaufen, dann - heidewitzka - wird erneut gestürmt, keine Gefangenen gemacht und auch das Riff bleibt im Ohr. Innerhalb der ersten fünf Minuten legen sich ORM mächtig ins Zeug und reichlich leckeren Lockstoff aus. Nach einer Passage durch ruhigeres Fahrwasser, wo es verspielt (auch mit einer zurückhaltend eingesetzten Trompete) zugeht, drehen die Jungs noch einmal erwartbar auf und völlig durch. Tempo, Baby, Tempo, Tempo, Tempo bis zur letzten Sekunde dieses kurzweiligen Dreiundzwanzigminüter. Uff. Was für ein Brett. - So brachial der erste Song geföhnt hat, so verspielt steigen ORM in ’Bær Solen Ud' ein, verlieren sich in der zarten Tändelei der Akustikgitarre. Ewig möchte man ihnen zuhören, gerne noch länger im lyrischen Gespinst der Saitenträumerei eingesponnen sein, doch … no, no no, no chance. Pochende Schläge, doomige Düstertöne künden von einem dräuenden Stimmungswandel, bis alle Erinnerungen an Sanftheit zerstoben sind und kaltes, majestätisches Schwarzmetall sich Bahn bricht und in kantiges Chaos mündet. ORM halten allerdings die Spur und finden zur hymnisch ausgerichteten Melodik zurück, schleppen sich auf verwickelten Wegen in Richtung Höhepunkt, holen massive Stimmung aus dem Wechsel zwischen sanft und rau, rasant und behäbig raus, tasten sich zitternd und bebend einer allmählich immer mehr an Kraft gewinnenden melancholisch-epischen Befreiung entgegen, kosten jeden Ton aus und verklingen getragen und atmosphäreschwer … und umso ergreifender. Was für ein Song! Nein, was für ein Album, das durch die dänischen Lyrics über Verlust und Trauer seinen letzten Schliff bekommt. Fazit: An ORMs "Ir" kommt man im Jahr 2019 nicht vorbei. Hier der offizielle Trailer: Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Klippens Lyse Hal 02. Bær Solen Ud | Band Website: www.facebook.com/ormband Medium: CD Spieldauer: 47:17 Minuten VÖ: 30.08.2019 |
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