Abest - Bonds Of Euphoria

Review von baarikärpänen vom 06.01.2020 (6972 mal gelesen)
Abest - Bonds Of Euphoria Es soll ja durchaus Menschen geben, denen sich bei der bloßen Erwähnung des Begriffs Post Metal sämtliche Zehennägel nach hinten aufrollen. Warum das so ist, keine Ahnung. Sicher, auch in diesem Genre gibt es Stinker, Nerver oder einfach nur talentloses Griffbrettgeschrubbe, welches mit einer Prise Hardcore im Sound schöngespielt werden soll. Fakt ist aber auch, dass eine Band wie NEUROSIS geradezu wegweisend war/ist. Wen wundert es also, wenn sich immer wieder Truppen finden, die sich am Sound der US-Amerikanischen Post Metal-Vorreiter orientieren.

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Zu eben jenen dürfen sich auch ABEST zählen, die mittlerweile seit 2011 durch die Szene rödeln. Dabei hat man wohl mehr Zeit auf Konzerte verwendet, denn in der Diskographie stehen bis jetzt erst ein Longplayer und eine EP. Nun also der zweite Langdreher. Aber darf man hier überhaupt von einem solchen sprechen, wenn die Band, laut Info, ein ganzes Jahr mit dem Songwriting beschäftigt war und wenn es das Werk gerade mal auf sieben Songs in 22 Minuten bringt? Na gut, eine Abrissbirne braucht auch nur einen kurzen Moment, um alles in Schutt und Asche zu legen. ABEST dagegen lassen ihre Abrissbirne leider viel zu oft ins Leere schwingen und schaffen es, aus 22 Minuten eine ganz schön zähe Angelegenheit zu machen. Dabei beginnt "Bonds Of Euphoria" mit 'Endure' richtig gut, vor allem der fast schon hypnotische Beginn des Songs, der mich sogar an NAGELFAR erinnert. ABEST zeigen, dass sie wissen, wie man einen Song spannend aufbaut, der sowohl Blastbeats als auch geradezu doomige Parts kombiniert. Warum sie einen solch spannenden Aufbau auf den restlichen längeren Tracks öfters vermissen lassen, weiß die Band sehr wahrscheinlich nur selbst. Mehr von der Güte 'Endure' hätte übrigens auch die Punktewertung deutlich erhöht. Gelungen dagegen sind die heftigen, kurz gehaltenen 'Remnant Fault' und 'Rudimentary Need', wo vom Feinsten losgeschrotet wird. Wenn sich ABEST darauf konzentrieren, die positiven Aspekte von "Bonds Of Euphoria" auszubauen und wenn Joscha seine Growls etwas abwechslungsreicher gestaltet, dürften ABEST in der Zukunft deutliche Spuren in der Szene hinterlassen. Und dann auch bitte wieder so eine gelungene Produktion wie auf "Bonds Of Euphoria". Die macht nämlich mächtig Druck.

Alles in allem ist ABEST mit "Bonds Of Euphoria" kein schlechtes Album gelungen. Dass die Band Potential hat, wird mehr als deutlich. ABEST sollten aber unbedingt an der Feinjustierung arbeiten. Dann dürfte es beim nächsten Werk auch mehr als sechseinhalb Punkte geben.




Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Endure
02. Lockjaw
03. Remnant Fault
04. Dread
05. Rudimentary Need
06. Bonds Of Euphoria
07. Thriving In Terror
Band Website: www.facebook.com/abestmusic/
Medium: CD
Spieldauer: 22:00 Minuten
VÖ: 22.11.2019

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