Pyogenesis - A Century In The Curse Of Time | |
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Review von des vom 23.08.2015 (6682 mal gelesen) | |
PYOGENESIS, da war doch was. Ist aber schon eine Weile her. Um die Erinnerung aufzufrischen: das letzte Album von PYOGENESIS ist mittlerweile 13 Jahre her und lautete auf den Namen "She Makes Me Wish I Had A Gun". Und die Geburtstunde der Band ist mehr als 20 Jahre her, und besonders in den 90ern waren die Jungs durchaus sehr erfolgreich und hatten Auftritte auf den namhaften Festivals wie Rock Am Ring und den einen oder anderen Hit. Ich selbst habe das irgendwie vollständig verpennt und eigentlich von ihrem früheren Schaffen keine große Wahrnehmung; ich hatte PYOGENESIS immer in die Pop-Rock-Ecke a la LIQUIDO (die zugegebenermaßen eh gut sind) geschoben - und hatten PYOGENESIS nicht vor 10, 12 Jahren den einen Hit, der mir jetzt grad nicht im Ohr liegt? Eh Wurscht, "A Century In The Curse Of Time" lässt nämlich nach dem gesprochenen Intro schon nach wenigen Takten aufhorchen, wird doch zünftig dahingebrettert und gegrowlt, bis ein mehrstimmiger Ohrwurmchorus den Sack zumacht. 'Steam Paves Its Way (The Machine)' ist ein Hit! Kaum weniger brachial geht es mit 'A Love New Has Once Grown' zu, wenn auch die Hitqualitäten des zuvor gehörten Songs nicht ganz erreicht werden. Wesentlich entspannender nimmt sich 'This Won't Last Forever' aus, eine sehr schöne Rocknummer im Midtempo, wiederum mit einem harmonischen Chorus und mehrstimmigen Gesängen, die sich auf "A Century In The Curse Of Time" zum Markenzeichen entwickeln. 'The Best Is Yet To Come' führt die Reise mit "ahhh-ohhh"-Chören und einer weiteren Drosselung in Tempo und Härtegrad fort, und statt Bangen ist Schunkeln und Vogelgezwitscher angesagt. Der Song ist vielleicht nicht das Highlight der Platte, hat aber ein cooles kraftvolles Finale und fügt sich sehr gut in das Gesamtkonzept ein. Mit Cello und Piano im Intro stellt 'Lifeless' als Powerballade mit dicker Hose im Refrain den Umkehrschwung der CD dar. Mehrstimmig in der Strophe und eigentümlich verzerrten Stimmen wurde ein ungewöhnliches Stilmittel gewählt, das aber gut zu den fett einsetzenden Gitarren passt und eine ganz eigene dramatische Stimmung transportiert. Ein Highlight! Mit 'The Swan King' wird das Tempo wieder angezogen und markantes Drumming treibt den Song an, der rau und leicht ungestüm wirkt. Mit dem wieder genialen 'Flesh And Hair' hat man irgendwie das Gefühl, das der Song das Finale einläutet, nimmt er doch das hymnenhafte "ahh-ohh"-Motiv in geänderter Form wieder auf, dabei folgt mit dem Titelsong erst das echte Grande Finale. Und dieses sorgt für eine Überraschung, denn mit 'A Century In The Curse Of Time' wagen sich PYOGENESIS an einen viertelstündigen Longtrack. Bei Longtracks beobachtet man öfters, dass sie entweder vollgestopfte Frickelsongs oder künstlich gedehnte Nummern sind. PYOGENESIS dagegen nehmen sich die Zeit, ihre Ideen zu entwickeln und sauber zu Ende zu führen - man hat das Gefühl, es passiert nicht viel, außer wunderschönen Instrumentalteilen (selten so ein schönes Cello und klare Akustikgitarre gehört wie beim Intro), doch die Zeit verfliegt und der Song wirkt weitaus kürzer als die vierzehnnochwas Minuten. Interessanterweise weist der Song auch nur wenig Gesang auf und besticht vielmehr durch coole Gitarrensoli und Akustikteile. Hier sei auch die glasklare Produktion ausdrücklich zu loben. Ein mehr als gelungenes Comeback, bei dem es PYOGENESIS formidabel gelingt, mit einem Konzeptalbum über die Entstehungsgeschichte der Dampfmaschine, die die industrielle Revolution begründet hat, einen Spannungsbogen über die gesamte Spieldauer zu spannen. Dass auch live mit der Truppe zu rechnen ist, konnten sie mit ihrem Auftritt am heurigen Summer Breeze Festival demonstrieren, wo sich PYOGENESIS würdig und voller Spiellaune präsentierten; schade nur, dass der Gig ein paar Minuten früher wegen eines aufziehenden Gewitters abgebrochen werden musste. Reinhörempfehlung für "A Century In The Curse Of Time"! des Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Steam Paves Its Way (The Machine) 02. A Love Once New Has Now Grown Old 03. This Won't Last Forever 04. The Best Is Yet To Come 05. Lifeless 06. The Swan King 07. Flesh And Hair 08. A Century In The Curse Of Time | Band Website: www.pyogenesis.com/ Medium: CD Spieldauer: 48:00 Minuten VÖ: 15.08.2015 |
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