Discharge - Protest And Survive – The Anthology

Review von Opa Steve vom 11.03.2020 (7115 mal gelesen)
Discharge - Protest And Survive – The Anthology Eulen?

Athen!

Fertig.

Eigentlich ist damit alles gesagt. DISCHARGE haben in den 40 Jahren ihres Bestehens allein durch ein einziges Album einen dauerhaften Kultstatus aufgebaut, der nicht nur die frühe Extreme Metal-Szene nachhaltig in den Achtzigern prägte, sondern dessen Ruf und Erbe bis heute von Fan-Generation zu Fan-Generation weitergereicht wird. Natürlich fällt es mit zunehmendem Abstand immer schwerer, sich in 1982 hineinzuversetzen, wenn man die Zeit nicht annähernd selbst als aktiver Musikfan erlebt hat. Während man heute noch über die Intensität von "Hear Nothing See Nothing Say Nothing" zumindest noch anerkennend staunt, war das 1982 in der damaligen Metal/Punk-Welt ein Donner, der für mindestens 10 Jahre das Maß aller Dinge war. Wer auf extremen Sound steht, MUSS diese Scheibe einfach gehört haben, denn sie gehört tief verwurzelt zum Stammbaum aller heutigen extremen Spielarten. Vor allem hob sie sich angenehm von dem platten Destroy- und Randale-Image der Punkszene ab. Sie ist inhaltlich - mitten im kalten Krieg entstanden - ein Manifest gegen die atomare Bedrohung, welches die Wut und Verzweifelung in jeder einzelnen Silbe, in jedem Ton bis in den roten Bereich hinausschreit.

Die vorliegende Anthology umfasst neben Material von "Hear Nothing See Nothing Say Nothing" noch Stoff bis zum Jahr 2002, allerdings auch uralte Demo-Auszüge bis zurück nach 1977. Und letzteres ist der wirkliche Grund für Die-Hard-Fans, sich diese Anthology zuzulegen, denn meines Wissens nach war dieses Material in der Form bislang nur als Japan-Compilation erhältlich. Überflüssig hingegen sind die späteren Songs, als DISCHARGE entweder den typischen Punkstil spielten oder - mit stark metallischen Einflüssen - in Richtung THE EXPLOITED vordrangen. Daher würde ich Einsteigern raten: Diese Anthology ist vielleicht nicht etwas für den Anfang - wer DISCHARGE noch nicht kennt, muss zwingend erst einmal "Hear Nothing See Nothing Say Nothing" kennenlernen. Da führt kein Weg dran vorbei. Und wenn ihr dann echter Fan seid, bekommt ihr auf der Anthology auf zwei Stunden die ganze Bandhistorie, von den eher nach CRASS klingenden Demosongs bis zu Liveaufnahmen von 2004, was oben genanntes Gott-Album prima noch ergänzt.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
Disc 1:
01. The Blood Runs Red
02. Fight Back
03. Hear Nothing, See Nothing, Say Nothing
04. The Nightmare Continues
05. A Look at Tomorrow
06. The End
07. A Hell on Earth (edit)
08. Cries of Help
09. Protest and Survive
10. Hype Overload
11. Never Again
12. Ain't No Feeble Bastard
13. State Violence/State Control
14. Realities of War
15. Decontrol
16. Accessories by Molotov
17. You Deserve Me
18. Hell Is War
19. War's No Fairytale
20. You Take Part in Creating the System
21. The Possibility of Life's Destruction
22. It's No TV Sketch
23. But After the Gig
24. City of Fear
25. Kiss Tomorrow Goodbye
26. Psycho Active
27. Exiled in Hell
28. The Price of Silence
29. Warning

Disc 2
01. Hell is War (2004 version)
02. The More I See (2004 version)
03. State Violence/State Control (2004 version)
04. Never Again (2004 version)
05. You Take Part in Creating the System (2004 version)
06. I Don't Care (demo)
07. I Love Dead Babies (demo)
08. No Time for Romance (demo)
09. There's No Future USA (demo)
10. Living in the City (demo)
11. Trust 'em You Can't Trust 'em (demo)
12. Descending into Madness (demo)
13. M.A.D. (demo)
14. What Do I Get (demo)
15. Almost Alive (demo)
16. You (demo)
17. The Nightmare Continues (live 2004)
18. A Hell on Earth (live 2004)
19. Realities of War (live 2004)
20. Accessories by Molotov (remix)
21. Corpse of Decadence (remix)
22. Ignorance (extended version)
23. The More I See (extended version)
24. Visions of War
Band Website:
Medium: 2CD
Spieldauer: 1:57:00 Minuten
VÖ: 21.02.2020

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