High Desert Queen - Palm Reader

Review von Damage Case vom 30.05.2024 (9672 mal gelesen)
High Desert Queen - Palm Reader Man fühlt sich, gerade ob des saucoolen Sounds, immer wieder mal an selige Zeiten von C.O.C. erinnert, als diese in den 1990ern mit "Deliverance" und "Wiseblood" reihenweise rockende Hits mit Southern- und Stoner-Schlagseite vom Stapel ließen. Und genau hier liegt das große Manko von HIGH DESERT QUEEN: Obwohl man sich zu jeder Zeit in ihrem fetten Sound verlieren kann und jede Sekunde von "Palm Reader" genießen möchte, so bleiben keine Riffs oder Melodien hängen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - keine Hits! Okay, der Opener 'Ancient Aliens' strotzt vor Ryan Garneys mächtigem Gesang, Gastsängerin Emma Näslund (GAUPA) sorgt in 'Death Perception' für Gänsehaut und der Titelsong hat einen mächtigen Swing. Doch die beiden überlangen Songs 'Head Honcho' und 'Solar Rain' eignen sich mit ihren jeweils über neun Minuten Spielzeit, gepaart mit Ereignisarmut von Auftakt bis Ende, lediglich dazu, während eines Konzerts Bier holen zu gehen. Aber da es bei Konzerten des Quartetts aus Austin, Texas, noch nicht sehr voll sein dürfte, reicht aktuell auch ein Dreiminüter zum Nachtanken. Was jedoch auffällt, ist, dass im Vergleich zum Erstling "Secrets Of The Black Moon" (2021) heuer mehr Rock als Stoner angesagt ist. Dazu passt, dass der Gesamtsound wie bereits zuvor geschrieben sehr fett ist und ordentlich Laune macht (diese Gitarren!). Hier haben Produzent Casey Johns und Karl Daniel Lidén (Mix und Mastering) ganze Arbeit geleistet.

Fazit: Die Band bezeichnet ihre Musik als "Texas Desert Rock", was sehr gut passt. Dicke Eier, fette Gitarren und heftige Punches im Stoner-Gewand. Damit lässt sich der Sound von "Palm Reader" sehr passend beschreiben. Sollten auf dem dritten Alben auch ein paar echte Hits zum Mitgrölen oder fürs Rock Radio drauf sein, wird aus einer ordentlichen Platte eine gute. Mindestens. Denn eins ist sicher: Man will HIGH DESERT QUEEN mögen - unbedingt!

Anspieltipps: Der Sound der Band ist klasse, keine Frage. Doch nur drei von sieben Songs (Opener, 'Death Perception' und Titelsong) auf der klaren Habenseite, zwei Songs mit Status "egal" und zwei Songs zum Bierholen oder für die Pinkelpause. Findet selbst heraus, ob euch das die Kohle für "Palm Reader" wert ist.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Ancient Aliens
02. Death Perception
03. Head Honcho
04. Palm Reader
05. Time Waster
06. Tuesday Night Blues
07. Solar Rain
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:04 Minuten
VÖ: 31.05.2024

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