Thunderor - Fire It Up

Review von Stormrider vom 05.03.2022 (4236 mal gelesen)
Thunderor - Fire It Up Als Rezensent hat man so manches Mal das Glück, ohne Vorwarnung auf eine echte Perle zu stoßen, die man unter normalen Umständen kaum entdeckt hätte. Und ja, dann hat man manchmal eben auch etwas Pech und muss ein Album mehrfach hören, was einem schon beim ersten Hör das Blut aus den Ohren fließen lässt. So geht es mir mit "Fire It Up", dem Debütalbum von THUNDEROR. Dass die Bandmitglieder schon in namhaften Bands gezockt haben, das hört man durchaus. Immerhin stehen Namen wie SKULL FIST und ANNIHILATOR in den verschiedenen Lebensläufen. Rein instrumental-technisch gibt es also wirklich wenig auszusetzen. Aber dieser Gesang? So gut JJ Tartaglia auch an den Drums sein mag, das Singen sollte er doch besser anderen überlassen. Es mag verwegen sein, es einfach mal zu versuchen, und es wird auch mit voller Emotion und Inbrunst rübergebracht, aber, wenn man eben kein Organ hat, was sich zum Singen eignet, dann macht es auch wenig Sinn, dass man es mit aller Gewalt versucht. Ich nehme den Jungs vollkommen ab, dass sie überzeugt sind von dem was sie da treiben. 80er inspirierter Hard Rock mit schnellen Gitarrenlicks, man höre zum Beispiel das Instrumental 'Into The Storm' mit vielen Synthies, wie sie BON JOVI auch nicht cheesiger hinbekommen hätten. 'Dangerous Times' zum Beispiel wäre der ideale Soundtrack für eine kitschige B-Romanze mit seinen flächigen Soundteppichen. Am besten eine Serie mit 67 Folgen, in der immer wieder neue Herzschmerzen dargeboten werden. Aber diese Vocals? Ich komme einfach nicht darüber hinweg und kann sie mir weder schön-, noch weghören. Dieter Bohlen hat mal zu einem DSDS-Kandidaten gesagt, er klinge wie ein Schwein im Weltall. Nicht, dass ich je gehört hätte wie sowas wirklich klingt, aber diese Metapher kam mir immer wieder in den Sinn. Dass JJ es anders kann, als auf den ersten acht Tracks zeigt er in der abschließenden Nummer 'Cold Tears', die sehr balladesk daherkommt, aber mit dem etwas weniger quitschiegem und nervtötendem Timbre zumindest hörbar ist.

Sorry Jungs, sucht Euch einen echten Sänger und dann legt nochmal nach. Denn musikalisch ist das alles soweit in Ordnung. Hard Rock mit vielen Melodien und großen AOR-Anteilen, dem aber auch die nötigen Riffs, Soli und treibenden Grooves nicht fehlen. Nicht weltverändernd, aber instrumental solide. Dazu ein klischeebeladenes Cover, wie es vor 35 Jahren state of the art gewesen wäre. Nur diese nervtötenden Schulaula-Vocals, die verkrafte ich nicht, die sind wirklich schlimmer als Zahnschmerzen.

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Fire It Up
02. How We Roll
03. All Or Nothing
04. Dangerous Times
05. Thunderor
06. On The Run
07. Into The Storm
08. We Can Make It
09. Cold Tears
Band Website:
Medium: CD + digital
Spieldauer: 39:17 Minuten
VÖ: 25.02.2022

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